Last updated on August 26, 2024
Vor 2 Wochen hatte ich den Entschluss für mich gefasst, dass ich keine Rezensionen mehr schreiben möchte.
Es waren mittlerweile 20~30 Produkte, welche ich pro Woche kostenlos zugeschickt bekommen habe. Und ich hätte mehr haben können, wenn ich nicht schon vorher ausgesiebte.
Aber es wuchs mir über den Kopf. Pro Produkt habe ich rund 30 Minuten gebraucht.
Bei 20 Produkten waren es 10 Stunden die Woche. Minimum.
Woher nehmen?
Erst habe ich es nur Samstags versucht. Bin dann um 9 Uhr auf und war oft um 22 Uhr fertig.
Dann habe ich in der Woche immer wieder ein paar Stunden investiert.
Aber es ging nicht und so entschied ich mich schweren Herzens letzte Woche komplett aufzuhören. Weil mir die Entscheidung zu schwer viel was ich effektiv wirklich wollte und so wollte ich gar nichts mehr.
Heute ging dann folgende Nachricht rum:
Amazon Deutschland untersagt ab sofort das „anreizbasierte“ Bewerten von Produkten über die Rezensions-Plattform.
Quelle: https://www.mobiflip.de/amazon-deutschland-verbietet-rezensionen-gegen-anreiz/
Unglücklich bin ich darüber nicht.
Bis heute habe ich trotz aller Ablehnung immer noch täglich unzählige Sachen angeboten bekommen.
Es viel mir schwer immer nein zurück zu schreiben.
Nun ist offiziell Schluss damit und ich werde endlich mehr Zeit für das haben, was ich liebe 😉
Ich mein, für die Chinesen tut es mir echt fast leid.
Das Geschäft lief gut.
Früher wurde der Chinese beauftragt etwas herzustellen. Dann hat der Importeur seinen Markenname drauf gedruckt und fertig.
Dann kam das Internet und der Globale Handel. Kleine Importeure fingen an auf Ebay und Co. China Produkte zu verkaufen.
Irgendwann fingen die Chinesen dann an selber bei Ebay, Wish und co. zu verkaufen.
Dann kam Amazon mit seinem „Amazon Fulfilment Service“.
Ab sofort konnte der Chinese seinen Überseecontainer mit Ware einfach an Amazon senden und die haben die komplette Kaufabwicklung übernommen.
Für den Chinesen und Amazon ein gutes Geschäft.
Das HDMI Kabel hat der Chinese vorher für 1,20 Euro bei Ebay angeboten, inkl. Versand aus China.
Jetzt kostet es bei Amazon 6.90 Euro. Da steckt dann eben die Gebühr von Amazon oben drauf. Aber der Kunde kaufen es dort, weil er es morgen haben kann und beim Elektromarkt die Ecke rum das doppelte kostet.
Nachteil bei der Nummer ist, das euer Handelspartner nicht mehr der Importeur ist oder Amazon.
Sondern der Chinese (https://www.heise.de/ct/ausgabe/2015-20-Amazons-unfaires-China-Business-2794664.html).
Auch wenn das Prime steht und das heute noch kommt.
Und geht etwas schief (https://www.heise.de/ct/ausgabe/2016-18-Gefaehrliches-Handy-Netzteil-analysiert-3294074.html), dann schaut der Verbraucher in die Röhre.
Das weiß er aber meistens vorher nicht.
Die Produkte, welche ich meistens getestet habe – waren Kleider, Kinderschutzzeugs und TV Boxen. Ich war zu frieden. Bei rund 300 Produkten waren gerade mal 4 wirklich schlecht.
Der Rest war gut. Das können die Chinesen mittlerweile sehr gut.
Entweder konnte ich die Sachen dann selber gebrauchen oder habe es dann innerhalb der Familie verschenkt.
Und sobald ein Produkt 4 bis 5 Sterne hatte, dann lief es bei Amazon wie geschnitten Brot.
Egal ob Schuheinlagen oder Kleider.
Viele Kunden ließen sich nur durch die Bewertungen leiten.
Aber leider gab es eine Menge Leute die auch schlechtes gut bewertet haben.
Um mehr Sachen zu bekommen.
Daher kann ich Amazon verstehen und finde den Schritt gut.
Somit bekommt man wieder bessere Transparenz, wenn dann nicht anders Missbrauch getrieben wird.
Ich genieße meine wieder gewonnene Freizeit 🙂
Mal ne ganz blöde Frage:
Wie kam man überhaupt dazu von Shops Artikel zum bewerten zu bekommen.
Hatte mal gedacht das das ganz lustig sein könnte…
Das war reiner Zufall. Ich habe vor vielen Jahren bei einem total bekloppten Artikel eine Lustige Bewertung hinterlassen.
Dadurch bin ich dann in die Top Bewerter gerutscht. Und von da an wurde ich angeschrieben.
Wenn man dann einmal bei den Chinesen im Verteiler ist, dann tauschen die auch unter den Mitbewerbern die E-Mail Adresse.
Ich mache das mittlerweile so, wenn mir die Bewertungsbettelei zu viel wird: teile denen kurz und humorlos mit, dass sie mich gerne als Beta-Tester beauftragen können, ich dann jedoch 130€ /h zzgl. USt. und Nebenkosten in Rechnung stellen muss. Was dann folgt, ist schweigen im Walde.
Genauso die Bewertungen von Hotels etc., die man (kostenlos) abgeben soll, auch in Papierform vor Ort. Warum soll ich das tun? Was habe ich davon? Was passiert mit den Angaben? Gibt es einen Maßnahmenplan und wird er auch umgesetzt?
Oder bei der Bahn: Fahrgastbefragungen. Lehne ich mittlerweile kategorisch ab, weil die Bahn das eh nur durchführt, um Bahnen zu verkürzen oder den Takt zu verlängern oder beides. „Ah….95% der Fahrer haben eh Jahres- oder Monatskarten. Na, um die brauchen wir uns nicht mehr zu kümmern, die haben eh schon im Voraus für jeden Dreck bezahlt, den man ihnen vorsetzt. Lasst uns lieber ein neues Montag-Vormittag 11 Uhr Wohlfühl-Angebot für Leute ab 75 in die Welt setzen und finanzieren das, indem wir die Bahnen zur besten Sendezeit seltener fahren lassen“.