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1 Risiko-Begegnung in der Corona App

Ich habe die Corona-App auf dem Handy und durch Zufall entdeckt, das dort nun folgendes steht:

1 Risiko-Begegnung

Und nun? Was muss ich nun machen? Was soll mir das sagen?
Ist es zu viel verlang, dafür eine kurze Beschreibung zu hinterlegen?

Im Netz konnte ich dann folgendes Entdecken:

„Die Risikoüberprüfung hat eine Begegnung mit einer Corona-positiv getesteten Person ergeben, aber die Person war zu weit entfernt oder die Begegnung war zu kurz oder beides.“ Weswegen laut Robert-Koch-Institut bei einer derartigen Bildschirmanzeige „kein akuter Handlungsbedarf“ besteht.

https://www.nordkurier.de/aus-aller-welt/wenn-die-corona-app-zum-ersten-mal-1-risiko-begegnung-anzeigt-1540034007.html

Die Idee der App finde ich gut, aber die Umsetzung schlecht !

Published inPrivates

6 Comments

  1. Frank Frank

    Die „kurze Beschreibung“ findest Du unter dem Menupunkt „App-Informationen“ und dann „Häufige Fragen“.

    Unter „Technische Hotline“ ist sogar die 0800er Nummer hinterlegt die man dann kostenfrei anrufen kann.

    Fand ich nicht schwer zu finden…..

    • Wenn bei einer so kritischen Pandemie plötzlich steht, das ich eine Risikobegegnung hatte, dann erwarte ich auch eine Erläuterung darunter oder daneben Klickbar.
      Und nicht das ich wo anrufen muss oder mich durch diverse Menüs klicken muss.

  2. Tux2000 Tux2000

    Die Technik hinter der Warn-App ist eher gruselig: Man RÄT aufgrund des Empfangspegel von Bluetooth-Signalen (sozusagen der Lautstärke), wie weit ein Bluetooth-Sender (ein Smartphone ebenfalls mit der Warn-App) entfernt ist. Eigentlich ist das ja eine gute Idee, denn der Pegel ist tatsächlich abhängig von der Entfernung. ABER (und das ist ein wirklich großes ABER) der Pegel ist auch massiv abhängig von der Ausrichtung der beiden Geräte zueinander, von der verwendeten BT-Antenne, vom Rest des Telefons, von abschirmenden, reflektierenden und absorbierenden Elementen in der Nähe (Menschen absorbieren Bluetooth-Frequenzen ziemlich gut). All das ignoriert man und schätzt, oder besser, rät die Entfernung allein aufgrund des Pegels.

    Ist nun ein anderes BT-Signal „laut“ genug, rät die App, dass man einem anderen Menschen „zu nah“ gekommen ist, und speichert diesen Kontakt. Das passiert auf beiden Telefonen. Erweist sich der andere Mensch dann als positiv auf Corona getestet,erscheint bei allen Kontakten die Warnung.

    Ob dabei eine Virus-Übertragung stattfand, stattfinden konnte, oder gar eine erfolgreiche Infektion stattfand, kann die Technik nicht wissen und nicht ermitteln. Die Warnung würde auch erfolgen, wenn sich beide Träger in ABC-Schutzanzügen begegnet wären, oder ausreichend langsam im geschlossenen Auto aneinander vorbeigefahren sind.

    Deswegen zeigt die App auch nur eine Warnung an, und keinen Befund. Du KÖNNTEST Dir Corona eingefangen haben. Mindestens ebenso wahrscheinlich ist aber, dass schlicht GAR NICHTS passiert ist. Weil Dich der Kontakt nicht angeniest hat, Ihr beide euch an die Hygieneregeln gehalten habt, und vielleicht auch, weil Dein Kontakt auch nur Kontakt zu einem positiv getesteten Kontakt hatte, aber nicht selbst positiv und infektiös ist.

    Einen Befund darf die App gar nicht anzeigen, nicht einmal einen Verdacht. So etwas muss immer ein Arzt machen. (Da greifen diverse Regeln im Medizinrecht, die genau dies fordern. Selbst wenn die Technik 100% sicher wäre, muß immer noch ein Arzt den Befund abnicken.)

    Tux2000 (entwickelt Medizintechnik)

  3. Tux2000 Tux2000

    Kleiner Nachtrag zu meinem etwas bösen Kommentar:

    Dass man sich auf Bluetooth eingeschossen hat, ist ein Kompromiss. Man wollte mit der aktuell verfügbaren Hardware arbeiten, dabei möglichst wenig Batterie brauchen, und daraus eine halbwegs brauchbare Entfernungsmessung bauen.

    Aktuelle HW heißt: Gängige Smartphones. Auch fünf oder zehn Jahre alte Billig-Geräte. Daraus folgt: Nur Bluetooth, WLAN, Lautsprecher, Mikrofon, Kamera, Blitz und Bildschirm können benutzt werden. NFC hat nicht jedes Telefon. Optische Systeme (Kamera, Blitz, Bildschirm) fallen wegen Handy- und Hosentaschen flach. WLAN ist ein Energiefresser. Bleiben noch BT und Ultraschall über Lautsprecher und Mikrofon. Letzteres stört Tiere (Hunde und Katzen hören auch Ultraschall) und hat mindestens genausoviel Probleme mit Abschirmung und Handy-Spezifika wie Bluetooth. Und Datenübertragung über Ultraschall ist verglichen mit Bluetooth gruselig langsam.

    BT ist ein NOTWENDIGER Kompromiss. Die Ergebnisse sind technisch gesehen Raterei, und es wird viele False Positives geben. Aber es ist die wohl beste Lösung, um schnell auf bestehender Hardware eine solche Warnungs-Infrastruktur aufzuziehen.

    Tux2000

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