Last updated on Oktober 9, 2020
Ich habe die Tage einen Artikel gelesen, bei dem ich aus dem staunen nicht mehr raus kam.
Wer einen Drogerie Markt in der Nähe hat, der kennt das.
Da sitzt eine Mitarbeiterin drin, die den kompletten Markt bis zum Abend alleine leitet. Manchmal auch 2. Aber das ist definitiv zu wenig.
Diese Mitarbeiter werden nun auch noch gekündigt, die Filiale macht zu – macht neben an wieder auf und der Mitarbeiter kann dann über die “fast Drogerie Kette eigene” Zeitarbeit dort wieder anfangen.
Aber zu neuen Bedingungen. Also nur noch gesetzlicher Mindestlohn, Mindesturlaub, kein Weichnachts oder Urlaubsgeld.
Die Post macht es auch so und andere folgen ………
Hier der Artikel:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,667705,00.html
Mittlerweile ist der Konzern zwar zurück gerudert, aber dennoch wird sich daran nicht viel ändern. Wer heute beim Bayer fest rein will, muss erst mal an der Hauseigenen Zeitarbeit vorbei.
Da lob ich mir doch meinen Job in einem kleinen Handwerksunternehmen.
Zeitarbeit ist eine Mafia *g* bzw. ein Vorwand / nettes arbeitsrechtliches Intstrument und von der Regierung auch genauso vorgesehen / beabsichtigt, um eben keine Leute fest/ordentlich/ einzustellen, „flexiber auf den Arbeitsmarkt“ reagieren zu können.. wir wollten es so, wir kriegen es so.
USA war das große Vorbild, heute hast du noch einen Job, morgen macht den schon ein anderer.
In meinem Heimatort ist das auch passiert. Hat sich natürlich rasend schnell rumgesprochen. Kurz darauf hat eine Straße weiter ein Drogeriemarkt der Konkurrenz eröffnet (übrigens mit einem wesentlich besseren Sortiment). Jetzt kauft fast niemand mehr bei dem ersten ein. Gut so.
nur mal so: es gibt keinen gesetzlichen mindestlohn.
was es gibt sind gesetze gegen sittenwidrige löhne und hier gilt: wo kein kläger, da kein richter
ausserdem berechnet sich die sittenwidrigkeit danach, was in der branche üblicherweise bezahlt wird, gehen die üblichen löhne runter, dann ist auch die grenze zur sittenwidrigkeit nach unten verschoben.
@Carola: in den USA gibt es immerhin einen Mindestlohn und es ist tatsächlich (Erfahrungswert) einfacher rauszufliegen und ebenso einfacher, irgendwo wieder einzusteigen, auch ohne das „richtige“ Diplom und auch wenn man die 40 überschritten hat.