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16 search results for "entsozialmedialisierung"

Das hier und jetzt genießen. Komplette Entsozialmedialisierung.

Entsozialmedialisierung.

Was ein lustiges Wort.

Als ich diesen Beitrag angefangen habe zu schreiben, fand ich das Wort nicht mal in Google.

Vielleicht schreibe ich es auch einfach nur falsch 😉
Egal, dann erfinde ich dieses Wort eben für meinen Blog und mich hier neu.

Wobei die Idee keineswegs neu ist. Und für mich hat dies auch eine andere Bedeutung.
Nicht einfach Facebook löschen, sondern … Ach fangen wir von vorne an 😉

Die letzten Wochen und Tage haben mir durch verschiedene Impulse oft aufgezeigt, dass ich süchtig war. Nach meinem Handy. Wobei mein Handy nicht das Problem war oder ist. Sondern die ständigen unterhaltsamen Inhalte, die es mir mobil auf meine Hand auslieferte. „Social Media“ Inhalte. Damit meine ich nicht nur die Facebook Filterblase.

Youtube, WhatsApp Status, Instagram, Tiktok, Snapchat, Google News, Reddit, 9gag, etc.
Auch Handy Games!

Immer und jederzeit verfügbar.

Ich habe gemerkt wie süchtig ich danach war Inhalte zu konsumieren. Wie oft ich am Handy sahs und mich unterhalten ließ. Damit meine ich nicht, wenn man mal irgendwo warten musste.

„Früher“, als man noch den PC hochfahren musste und sich aktiv dafür entschied nun mal eine Zeit sich damit zu beschäftigen, Inhalte zu konsumieren. Da funktionierte der Abstand dazu. Dann machte man seinen PC nach 1~2 Stunden aus.
Heute aber ist alles immer und jederzeit verfügbar.
In jeder freien Sekunde.

Mir ist bewusst geworden, dass mein Alltag oft daraus zu bestand mein Handy dabei zu haben und Inhalte zu konsumieren.
Egal, ob auf dem Klo oder abends im Bett.
Egal, ob beim Serien schauen oder beim Spielen mit meinen Kindern.

Einfach mal da sitzen und nichts tun, ging nicht.
Einfach mal zur Ruhe kommen, gab es nicht.
Einfach mal was verpassen, funktionierte nicht.
Kaum hatte ich nichts zu tun, griff ich zum Handy und konsumierte.

Daraus entwickelte sich die letzten Jahre eine richtige Sucht.
Das letzte Jahr machte es dann vielleicht so gar nicht schlimmer.
Lockdown! Weil man eben nirgends hin konnte.

Also musste man sich zu Hause beschäftigen.
Da ich kein TV schaue, griff ich zum Handy.

Das „freie“ Leben ist zurück, die Sucht blieb.
Immer das Handy im Anschlag.

Um es besser zu beschreiben, nehme ich mal meine Nikotinsüchtigen Mitmenschen als Vorbild. Etwas, was ich dort oft sehe – einfach mal eine Rauchen gehen ohne Handy funktioniert nicht.
Im hier und jetzt ankommen und da sein.
Die Kippe in der einen Hand und das Handy in der anderen.
Inhalte konsumieren. Egal welche.

Was für den Nikotinsüchtigen die Raucherpause ist, ist für mich das „Klo“ oder einfach mal mich zuhause mit einem Kaffee auf die Couch setzen.
Aber immer mit dem Handy im Anschlag.
Lesen, lesen, lesen, teilen, konsumieren.

Ich erkannte, nicht mein Handy ist das Problem. Sondern die Inhalte!
Also entschied ich letzte Woche, mich zu „EntSozialMedialLisierien“.

Erster Schritt, meine Facebook Fanseite, Instagram und Twitter habe ich gelöscht.
Meinen privaten Facebook Account habe ich zwar noch, weil ich diesen beruflich benötige, bei diversen Seiten Admin bin, aber diesen habe ich komplett gereinigt. So das, wenn ich Facebook öffne, nichts mehr in meiner Timeline sehe.

Dann habe ich alle Apps von meinem Handy gelöscht.
Facebook, Instagram, Snapchat, 9Gag und Reddit.
Sämtliche Handyspiele!

Tiktok nutze ich nicht. Youtube nutze ich nur „aktiv“, wenn ich Musik hören möchte oder eine Doku schaue. Dafür nutze ich auch eine alternative App, die beim Öffnen mich nicht versucht mit Themen zu ködern, die mich bewegen. Das geht sogar am PC 🙂

Ich habe die ganzen Apps einfach von meinem Handy gelöscht.
Nur noch Whatsapp und Telegram sind noch da. Und die sind stumm geschaltet.

Was mir jetzt bewusst geworden ist, mir wurde dadurch oft schnell langweilig. Selbst im Rollenspiel mit meinen Kindern. Ich nannte das immer „unterfordert“.

Und dann griff ich zu meinem Handy und konsumierte Inhalte. Ich bin zwar seit ein paar Jahren frei von der Sozialmedia Filterblase. Alles, was mich bewegte, habe ich entliket oder gelöscht. Entschied selber aktiv Dinge zu lesen, statt sie mir durch einen Google News oder Facebook Algorithmus vorgelegt zu bekommen.

Dennoch war ich viel in den Foren 9GAG oder Reddit unterwegs. War süchtig nach neuen Inhalten und lustigen Videos. Lass Themen die mich bewegen.

Letztes Wochenende war ich es dann leid. Was ich löschen konnte, habe ich gelöscht und für mich entschieden einen kalten Entzug zu machen. Und seitdem merke ich nicht nur wie süchtig ich war. Sondern, dass es auch einfach ohne geht. Das ich eben nichts verpasse.

Dafür nehme ich seitdem viel mehr das jetzt und hier wahr. Auch, dass die Menschen um mich herum genauso süchtig sind. Das sie auch nicht mal einfach ihr Handy weglegen können.

Das auch sie oft an ihrem Handy sitzen. Inhalte konsumieren. Das war mir vorher selbst nie so bewusst. Wie auch, wenn man selbst in der Sucht steckte 😉

Ich konnte abends nicht mal mehr schlafen gehen, bevor ich nicht ein paar lustige Videos „zum Einschlafen“ konsumiert habe.

Ich muss sogar darüber schmunzeln, wie oft ich die letzten Tage mein Handy in die Hand genommen habe und dann es aber wieder weglegen musste, weil da nichts war. Keine Timeline, keine News, keine Videos. Nichts zum Konsumieren.

Und dann sahs ich da und musste mich mit mir selbst beschäftigen.
Etwas, was ich wieder neu lernen muss.

Für mich bedeutet dies aber nicht, das ich nun Offline bin. Ich bin immer noch ein technikbegeisterter Mensch. Lese immer noch Nachrichten auf Webseiten.
Gehe aktiv auf Foren.
Egal ob private Blogs, Heise, Golem, Android-Hilfe.de, Gamestar oder NTV.
Aber das ist eine andere Liga. Dafür nehme ich mir Zeit.
Weniger am Handy und nicht nebenbei.

Das ist Qualität und ich entscheide, wann ich was lese.
Es ist auch nicht unendlich viel da. Wenige wichtige Informationen, die ich auch viel besser in meinem Kopf abspeichern kann, statt diesen ständigen und vielen Überfluss an Informationen.

Mein Blog?

Mein Blog bleibt weiterhin bestehen, nur alle damit verbundenen Social Media Seiten sind weg 😉 Ich erreiche damit zwar weniger Leute. Wer liest heute noch Blogs?
Alle sind im Sozial Media unterwegs. Und wenn Sie darüber keine Benachrichtigung bekommen, sehen sie auch nicht meine neuen Beiträge.

Genau aber das habe ich für mich erkannt, ist und war der falsche Weg.
Dieser Blog ist seit über 16 Jahren ein Archiv meines Lebens. Ich habe ihn für mich angefangen. Nicht damit ich es in den sozialen Netzwerken teilen kann. Um Likes zu erhalten.

Und das ist mein Blog damit auch wieder. Ich schreibe die Beiträge für mich und weil sie gerne von euch Stammlesern gelesen werden. Aber nicht damit ich Likes erhalte. Oder einer meiner „Sozial Media Freunde“ mitbekommt, dass ich was Neues habe.

Wer sich für mich interessiert kann auf diese Seite „manuell“ gehen, per E-Mail abonnieren, per Feedreader importieren oder mich persönlich kontaktieren 😉

Meine Besucherzahlen werden damit in den Keller gehen. Damit kann ich mittlerweile leben. Mein Blog ist damit wieder das, was er mal war. Ein Archiv meines Lebens. Und es ist mir nicht mehr wichtig, ob der Onkel Hans aus Bochum oder der „Freund“ den ich das letzte Mal persönlich vor 10 Jahren gesehen habe, nun weiß, was ich erlebt habe.

Weil auch hier habe ich gemerkt, dass obwohl ich schon mal versucht habe davon abzukommen, ich oft davon habe mich beeinflussen lassen, was und wie ich schreibe.

Auch hat meine Sucht dazu gesorgt, dass ich lieber Inhalt konsumiere, statt selber welchen zu erzeugen. Ich habe für mich so vieles oft nicht verbloggt, weil ich lieber ein lustiges Video sehen wollte. Damit ist nun Schluss.

Meine Frau ist seit einer Woche mit den Kindern und der Kirche weg. Wenn Sie heute wieder kommen, dann freue ich mich auf die neuen Handy freien Stunden mit meinen Kindern 😉


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Warum ich das Leben nicht mehr fühlen konnte

Diese Woche habe ich eine ganz große Frage für mich beantwortet bekommen.

Könnt ihr im „hier und jetzt“ einfach mal 30 Minuten nichts tun und innehalten?

Handy aus, Musik aus, TV aus. Einfach nur da sitzen und die Stille aushalten. Keine Gedanken im Kopf abarbeiten, sondern einfach nur die Umgebung beobachten? Und das vielleicht auch regelmäßig?

Ich nicht. Dieses Innehalten, hier und jetzt sein und Meditieren hörte sich lange für mich wie esoterischer Kram an. Etwas, woran man glauben muss. Und ich tue mich schwer, Dinge zu tun, deren Sinn ich nicht verstehe. Ich will nicht glauben, sondern es verstehen.

Für mich war das ganz lange Zeit unerträglich. Vor allem die Stille und dabei aufkommenden Gedanken. Die Unruhe. Etwas machen zu müssen.

In Momenten der Ruhe bin ich schon viele Jahre nicht mehr entspannt. Ich lag am schönsten Strand und konnte es nicht genießen. Damit meine ich keine Depression. Es war nichts Negatives. Aber auch nichts Positives. Einfach nur neutral.

Wenn ich mit Freunden was trinken war, konnte ich den Abend nicht genießen. Ich fühlte nichts. Es fehlte das „erleben“. Für mich waren das Gefühlslose, durchlaufene Posten. Urlaube wurden abgearbeitet, ich habe mich nicht mal mehr darauf gefreut. Weil ich es nicht mehr fühlte. Mir brachte es nichts. Am Ende einer Reise habe ich nichts gefühlt. Keine Entspannung, Freude oder was auch immer.

Aktuell besuche ich wöchentlich einen MBSR Achtsamkeitskurs, den sogar die Krankenkasse bezahlt.
Seit dem Meditiere ich jeden Tag 30 Minuten. Den Sinn dahinter habe ich bis dato nie so richtig verstanden. 

Weder habe ich mich „dabei“ noch danach entspannter gefühlt. Im Gegenteil. Ich empfinde Meditation als unheimlich stressig. Die letzten Tage habe ich verstanden, warum und wie aus einem „ich muss meditieren“ ein „ich möchte meditieren“ geworden ist.

Darum fasse ich es für mich hier noch mal im Tagebuch zusammen. Vielleicht hilft es anderen auch.

Es ging die letzten Tage darum, wie entsteht Stress und wo kommt er wirklich her? 

Wie entsteht Stress überhaupt? 

Im Kurs haben wir erst einmal erarbeitet, was es für Stressauslöser gibt und was die Reaktionen darauf sind. 
Auslöser für mich sind: Angst, Streit, Zeitdruck, Lärm, Überforderung, nicht nein sagen können, Konflikte, Sorgen, Entscheidungen treffen, Ungerechtigkeit, etc..
Meine Reaktion darauf sind: Frust, Essen, Gereiztheit, Unruhe, Verspannung, Gesundheitliche Beschwerden, Kruse Gedanken, Wut, Erschöpfung, Hilflosigkeit, Rückzug, Tunnelblick, Süchte, etc. 

Eigentlich könnte ich es auch Tauschen. Wut ist auch ein Auslöser – Streit die Reaktion und so weiter. 

Und die Reaktion führt wieder zum Auslöser. Streit führt zur Unruhe und die zur Überforderung und die wieder zu Frust uns so weiter. Ein ewiger Kreislauf. Das sogenannte Hamsterrad. 

Das Ganze passiert automatisiert. Ich suche mir ja nicht aus, dass wenn ich überfordert bin, im Nacken verspanne. Das kommt einfach. So stecken wir als Menschen oft in dieser automatisierten Schleife des Stresses. 

Aber wo kommt dieser Stress her? 

Stress ist eigentlich etwas Gutes aus alten Zeiten. Es ermöglicht uns in Gefahrensituationen wach und reflexartig zu regieren. Durch Stress erhalten wir Energie. Der Körper stellt eine Gefahr fest, schüttet Energie aus. Wir bauen die durch Handeln wieder ab und kommen zur Ruhe.

Eine „gesunde“ Stresslinie sieh so aus:

Wir sitzen vor unserer Höhle, ein Tiger kommt, wir rennen oder kämpfen und kommen danach wieder zur Ruhe. Aber die Welt hat sich verändert.

Die Flut an Informationen lässt unseren Kopf gar keine Ruhe mehr.

Und „Stress“ wird oft nur noch in unserem Kopf ausgelöst. Durch ständige Informationen. Die dabei freigesetzte Energie wird nicht verbraucht! Das ist ungesund. Das habe ich selbst zu spüren bekommen. 

Lange habe ich gedacht, Stress entsteht nur durch stressige Situationen im Alltag. Termine, Hektik, Familie, Beruf etc. Dabei außer Acht habe ich die vielen kleinen Stressfaktoren gelassen. Dinge, die ich vermeintlich als „Gut“ für mich erachtet habe, anstatt als Stressfaktor. 

Dabei sind diese Auslöser oft unbemerkt, nicht von schlimmen Ereignissen geprägt. Da reicht ein Video in der Timeline, welches unsere Gedanken auch oft unbewusst bewegt und „stresst“. Die Nachrichten über einen Krieg oder Messerstecher. Die Timeline von Freunden und Social Media Menschen. Manchmal löst es Wut oder Trauer aus und daraufhin erfolgt Verspannung und so weiter. 

Meinen digitalen Detox habe ich seit 2021 hinter mir. Aber es gibt mehr als nur Social Media, neben den ständigen Sorgen und Gedanken, die man sich so nebenbei macht.

Es gibt Menschen, die bekommen bei Horrorfilmen Angst, obwohl sie sicher im Wohnzimmer sitzen. Der Körper reagiert darauf wie bei einer echten Bedrohung. Weil der Körper nicht weiß, dass es ungefährlich ist. Er bekommt nur vom Kopf die Meldung und reagiert. Darum sind Krimis und Tragödien so beliebt. Das funktioniert auch in Textform bei Büchern gut. Dann könnt ihr euch vielleicht vorstellen, was euer Körper durchlebt, wenn ihr im Sekundentakt YouTube Shorts, TikTok und andere Timelines durchscrollt.

Heute habe ich den PC und das Internet auf dem Weg nach Hause, auf dem Klo, beim Kochen und Essen immer in der Hand. Bis ich schlafen gehe. Stressinformationen unbewusst. Mit einer riesigen Informationsflut, die es „damals“ nicht gab. Wir werden nicht nur ständig mit Weltnachrichten, privaten Nachrichten, Storys, Reels, Timeline …… Befeuert.

Wir müssen diese auch verarbeiten. Ständig. Und dafür ist der Mensch nicht gemacht.

Stress, Depression und Burn-out wird oft als „neumodische“ Krankheit verschrien.
„Einen solchen Quatsch hat es damals nicht gegeben.“ 

Ja! Dem ist wohl auch so! Früher hat es das wohl nicht so oft gegeben, weil die Menschen unbewusst achtsamer waren. Weil sie es „mussten“. Es gab nicht diesen Stress von heute. Diese riesige Informationsflut.

Was ich diese Tage gelernt habe ist, wie und wo meine Stresslinie ist.
Ich in auf der ungesunden Stresslinie. Sie komplett nach oben verschoben.

Ich war und bin schon lange nicht mehr bei 0 %. Wenn wirklich großer bedrohlicher Stress war, bin ich danach bei meinen ängstlichen Gedanken geblieben. Dazu noch das Handy mit seinen Nachrichten und Timelines. Den Filmen und Serien.

Ich bin von 0 % auf 30 % Stress, dann bin ich danach nicht wieder auf 0 zurück, sondern auf 10 %.

Weil der Kopf nicht zur Ruhe kam. Durch ständige Gedanken, Sorgen, Angst und Informationen. Der nächste größere Stress kam und ich bin von 10 % aus gestartet. Nach rund 50 % spitze bin ich zurück bei 20 % gelandet. Und so weiter. Allerdings hat das Jahre gebraucht. Und seit Jahren hält das an.

Jetzt weiß ich, warum ich im Januar nicht mehr konnte. Aber auch, warum ich seit Jahren nie wirklich entspannen konnte. Warum ich Urlaube, Freizeiten und Feierabende seit vielen Jahren nicht mehr genießen konnte.

Oft habe ich da gesessen, egal ob am Meer oder alleine zu Hause, weil die Frau mit den Kindern weg war, und habe mich gewundert, warum ich nicht entspannen konnte. Es war ruhig und vermeintlich kein Stress gerade da.

Aber dass ich von 100 % Stress nur auf 95% zurück bin und nicht bei 0%, das habe ich nicht mehr gespürt. Kaum waren die 100% vorbei, habe ich versucht, mir etwas Gutes zu tun.

Ich schaute Netflix, zockte, erledigte Dinge und dachte, ich tue mir etwas Gutes. Mit etwas meinen Kopf betäubt. Aber dabei habe ich meinen Stresspegel durch bewegende Serien und Filme, aufregende Spiele und aufwühlende Handyvideos oben gehalten. 

Meine Erklärung ist recht simpel und auch plakativ gehalten. Das bedeute natürlich nicht, dass ich nicht mehr zocke oder Netflixe. Dazu am Schluss mehr.

Aber wie erreiche ich die fast 0%? Durch Meditation!

Aber was ist Meditation im Kern? Warum meditieren, was soll es bringen?

Und da komme ich zum Kern dieses Beitrages. Das, was ich diese Tage gelernt und erfahren habe ist, dass die tägliche Meditation für meinen Kopf und mich nichts anderes ist, als jeden Tag 30 Minuten ÜBEN, meine Gedanken weiterziehen zu lassen. Mich darin zu üben „innezuhalten“. Da sitzen und das Hier und Jetzt zu spüren. Einfach nichts tun. Dinge sein lassen.

Einfach mal da sitzen und nichts tun, achtsam die Umgebung wahrnehmen. Lernen es auszuhalten.

Seit fast fünf Wochen übe ich nun jeden Tag 30 Minuten Stille in meinen Kopf zu bringen. Das ist echt harte Arbeit. Ein richtig schweres Training. Aber es gelingt mir immer besser.

Auch habe ich verstanden, dass es nicht darum geht, am Ende perfekt meditieren zu können. Es geht nur darin, mir wieder ein Werkzeug anzutrainieren, das es mir ermöglicht, im Alltag einen Keil in den automatisierten Gedankenkreislauf hereinzuführen.

Ich schaue auch weiterhin Serien und zocke. Aber wenn ich das tue, dann bewusst. Und wenn ich vorher bei fast 0 % Entspannung bin. Wenn ich mich darauf freue und es genieße. Und nicht, um mich zu betäuben.

Es ist wie ein tägliches Lauftraining. Nicht um damit am Ende perfekt trainieren zu können, sondern um an wichtigen Tag besser den Wettkampf zu gewinnen.

Und so übe ich jeden Tag Stille, um an stressigen Tagen nicht mit einem fast überfüllten schweren Fass den Regen aufzufangen.

Innehalten, schauen und handeln.

Und um festzustellen, wo gerade meine Stresskurve ist, brauche ich einfach nur auf die Eingangsfrage zurückkommen.

Kann ich gerade im „hier und jetzt“ einfach mal 30 Minuten nichts tun und innehalten?

Innehalten und schauen, wie unerträglich das gerade ist. Je schwerer es mir fällt einfach mal da zu sitzen und nicht zu tun und nicht durchzudenken, je höher ist gerade meine Stresskurve.

Für mich war diese Erkenntnis neu, ein Sinneswandel. Ein Verändern der Sicht.

Das beutetet nicht, dass ich mir keine Zeit mehr für meine Gedanken nehme. Wenn da Probleme und Sorgen sind, dann setze ich mich hin und denke die durch. Aber bewusst und werte frei. Aber nicht beim Autofahren oder Kochen. Nicht im automatisierten Stresshamsterrad.

Ufff…. Viel Text. Jetzt geht es in den nächsten Tagen um das Thema Qualität der Gedanken.
Was denke ich und wie. Ich bin gespannt und freue mich darauf 😉

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Zwei Jahre digitaler Detox

Zwei Jahre ist es nun her, dass ich alles Digitale Soziale gelöscht habe. Bemerkenswert. Es fühlt sich für mich an, als wäre das erst ein Jahr her.

Ich nutze nur noch Whatsapp zur Kommunikation. Kein Whatsapp Status, kein Instagram, kein Facebook, kein TikTok, kein Reddit, kein …….

Gelegentlich zieht es mich in die Kreise des vordefinierten Konsums. Aber dann merke ich recht schnell, dass mir dies nicht guttut und gehe da wieder raus.

Am Rande sei erwähnt, dass dadurch auch meine Besucherzahlen massiv eingebrochen sind. Familie, Freunde, Bekannte und vermutlich auch Leser bekommen nicht mehr mit, dass ich schreibe. Sehen es nicht mehr in Ihrer Timeline. Einfach auf eine Webseite gehen, das machen wohl nur noch die wenigsten. Das Angebot der Bubble reicht.

Aber damit kann ich leben. Ich freue mich über die echten Leser, die immer noch kommen. Und am Ende führe ich das Tagebuch in erster Linie für mich seit über 20 Jahren, auch wenn ich mich über jeden freue, dem ich damit eine Freude machen kann.

Tatsächlich bin ich für diese Stille in meinem Kopf dankbar. Auch habe ich nicht mehr das Gefühl, ich habe etwas verpasst. Kann nicht mehr mitreden. Im Gegenteil. Ich mag auch nicht mehr mitreden.

Wenn ich mit Menschen unterwegs bin und die mich fragen, ob ich dies oder das gesehen habe, oder kenne, ist es für mich mittlerweile o. k. keine Kenntnis darüber zu haben.

Ich kann seit dem auch wieder ohne Handy aufs Klo 😉

Ich denke, wenn dies die Welt auch so machen würde, sich von den vordefinierten sowie abgestimmten Informationen der Großkonzerne fernhalten würde, wäre sie deutlich friedlicher.

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Cortisol, Stress, Erkältungssymptome und KLICK

Was ich die letzten zwei Jahre lernen musste war, dass Stress krank macht. Körperlich. Ernsthaft bis bedrohlich.

Ich rede hierbei nicht von kurzfristigem Stress, sondern der Dauerstress im Alltag und der ständige Stress in meinem Kopf. Der unbewusste Stress, den ich mir immer gemacht habe.

Aber auch die ständigen Sorgen und Ängste von außen. Nachrichten, Sozial Media Blasen und Bewegende Themen.

Was ich nicht belegen kann, aber immer wieder gelesen habe zu diesem Thema ist, dass der Kopf oft nicht oder kaum unterscheiden kann, ob die Gefahr, die ich gerade „sehe“ real oder eingebildet ist. Wenn ich Angst oder Stress habe, auch eingebildete, dann ist das für meinen Körper sehr real. Wenn ich mich in meinem Gedanken mit jemandem streite, dann löst das die gleichen Dinge in meinem Körper aus, wie wenn die Person vor mir steht. Vielleicht nicht so intensiv, aber dafür ständig.

In meinem Stammpodcast wurde das Thema Cortisol behandelt. Ich habe mir die Folge zweimal angehört und dann es machte Klick!

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann schüttet der Körper erst Adrenalin aus und später Cortisol. Dieses sorgt dafür, dass wir leistungsfähig bleiben.

Früher, um nach der Flucht vor dem Säbelzahntiger noch weiter wachsam zu sein. Heute, um zum Beispiel bei einer Klausurphase leistungsfähig zu bleiben. Das ist wohl dann auch der Grund, warum viele nach so einer stressigen Zeit (Schule, Abi, Studium, Ausbildung, etc) erkältet sind. Ständiger Cortisolausstoß schwächt das Immunsystem.

https://www.aok.de/pk/magazin/wohlbefinden/stress/wie-cortisol-und-stress-zusammenhaengen/

Ich plagte mich schon sehr lange mit vermeintlicher Allergie und erkältungsähnlichen Symptomen herum. Ich war bei einem Allergologen, dort haben wir mich mit Blutbild und vielem weiteren auf den Kopf gestellt.

Aber es konnte nicht der Grund gefunden werden, warum mir jeden Abend die Nase
zufällt. Ich hatte Niesattacken und auch tränende Augen bekommen. Warum ich abends und am Wochenende ständig Allergie oder Erkältungssymptome hatte.

Und dann war/ist das Impingement in meiner Schulter, das schon seit 2017~19. Ich war beim Physiotherapeuten, wurde durchgeknetet und habe echt böse Spritzen in die Schulter beim Orthopäden bekommen.

Ich habe zwar zwischendrin mal festgestellt, dass wenn ich viel äußeren Stress hatte, ich auch diese Symptome hatte. Aber ich dachte, das wäre vom Adrenalin. Und nur dann.

Aber warum das auch bei nicht „stressigen“ Tagen passierte, war mir lange ein Rätsel. Ich schob es eben auf Allergien oder Ähnliches.

Durch meine Angststörung, genauer gesagt aus den daraus resultierenden ständigen Gedanken, durch den ständigen Stress, den meine Gedanken im Kopf in mir auslösten, den mein Körper dadurch hatte, ist auch mein Cortisolspiegel immer auf Anschlag gewesen.

Als ich davon erfuhr, habe ich mir dies auch durch ein Blutbild vom Arzt bestätigen lassen.

Ich dachte damals immer, ich habe doch gerade keinen Stress von außen. Es ist gerade ruhig, also auch keinen hohen Adrenalinspiegel. Aber mein Kopf rattert ständig weiter. Über alles machte ich mir Gedanken und Sorgen. Das löste dauerhaft in mir Stress aus. Und daher der stetig hohe Cortisolspiegel.

Ich habe gelesen, dass wenn dieser sinkt, dieser auch das Immunsystem rapide senken lässt. Und auch massiv schwächt. Das erklärte mir, warum ich seit einigen Jahren jede Erkältung mitnahm und die mich auch immer stärker traf. Das letzte Mal Anfang des Jahres.

Mittlerweile ist der Schnupfen am Abend weg. Die Nase ist jeden Abend frei. Das Impingement ist nur noch selten da. Oft ist dies sogar ein nützlicher Indikator für mich, wie hoch gerade mein Stresslevel ist. Weil ich es oft selbst nicht merke, meldet sich dann meine Schulter.

Ich denke auch, dass es ein notwendiger Schritt war, alles, was Social Media angeht, zu löschen. Alle Apps, die mir Nachrichten gesendet haben, zu löschen. Google Discovery ausschalten. Nur noch selten Tagesthemen lesen. Dann, wenn ich es will, bewusst. Meine Gedanken und mich fern von dieser ständigen Belastung zu halten. Ruhe im Kopf zu produzieren. Kein Tik Tok oder Youtube Vorschläge.

Ich fragte mich zwischenzeitlich, ob das so was ist wie den Kopf in den Sand zu stecken.

Mittlerweile sehe ich das nicht so. Als ich lass, dass ein Krieg in der Ukraine begann, habe ich mich bewusst noch weiter von den Nachrichten ferngehalten. Ich traf morgens meine Nachbarn auf dem Weg zur Arbeit. Die waren vollkommen verschlafen. Erzählten, dass sie die ganze Nacht Nachrichten geschaut hatten, weil sie Angst vor einem Atomkrieg hatten.

Ich hatte mich gar nicht damit beschäftigt und mein Kopf war frei von der Sorge. Ich ließ mich auch nicht von deren Panik anstecken, genoss den Tag.

Das gleiche derzeit mit Israel. Solange ich nicht aktiv mitgestalte, halte ich mich daraus mit meinen Gedanken. Diese detaillierte Berichterstattung macht krank. Das sehe ich bei den Menschen um mich herum. Aber es ändert nichts an der Situation. Nur, weil ich mir dieses Leid bis in Detail antue, wird dort nicht ein Mensch weniger sterben.

Zur Beginn des Ukrainekrieges, genauer gesagt bei Beginn der Flüchtlingswelle habe ich lieber über mein Ehrenamt Spenden organisiert, statt auf der Couch zu liegen und stundenlang auf dem Handy die schlimmen Nachrichten zu konsumieren, die mich krank machen. Mitleiden bring leider keinem etwas.

Ich kann das verstehen, das gibt auch in gewisser Hinsicht Kontrolle über die Geschehnisse, wenn man viel darüber liest. Aber ich habe später für mich verstanden, dass ich dies gar nicht kontrollieren oder ändern kann. Also tue ich mir dies auch nicht mehr an.

Seitdem schlafe ich besser, ich bin viel weniger Krank und mein Schnupfen ist weg.

Dieser Beitrag trifft es ganz gut: https://www.dein-fussabdruck.de/darf-man-bei-so-viel-leid-auf-der-welt-gluecklich-sein/

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Quälende (a)soziale Netzwerke

Vor einigen Wochen saß ich abends im Bett und hatte noch eine Stunde bis ich schlafen gehen wollte.

Weder hatte ich Lust, runter Fernsehen zu schauen noch zum Zocken den PC einzuschalten.

Mir fiel ein, dass ich noch ein paar Informationen zu einem Spiel haben wollte.

Mittlerweile muss man dafür schon zwanghaft in einem sozialen Netzwerk angemeldet sein.

In meinem Fall war es Twitter.

Das Schöne an Apple Smartphones ist, dass wenn man eine App herunterlädt und sich zwangsregistrieren muss, Apple eine Einweg-E-Mail-Adresse zur Verfügung stellt.

Also anonym, frisch und ohne meine Daten.

Damit habe ich mir dann einen Twitter Account gemacht und die Informationen zu dem Spiel angeschaut.

Es ist erschreckend, wie in kürzester Zeit der Algorithmus mitbekommen hat, was für Themen mich bewegen und welche mich nicht bewegen.

Und das ist/war nicht nur bei Twitter so. Egal, ob Facebook, Instagram, TikTok, Snapchat, Reddit, 9Gag, etc,….

Und so entstand wieder schleichend eine Blase um mich herum.

In den vergangenen Tagen habe ich mich immer häufiger dabei beobachtet, wie ich regelrecht süchtig wieder in dem Netzwerk unterwegs war, um Informationen zu erhalten.

Ich habe gemerkt, wie der Algorithmus mich in eine Blase steckte und mir gezeigt hat, wie schlecht die Welt da draußen ist.

Das habe ich nicht nur an der aufgestiegenen Sucht festgestellt, sondern auch an meinem Gemüt. Ich war schlechter gelaunt und genervter. Obwohl die Welt um mich herum in real immer noch genauso gut und schlecht war wie vorher, hatte ich gefühlt das Problem, dass sie schlagartig schlechter geworden ist.

Statt bei Pausen mal wieder zu einem Buch zu greifen oder einfach den Moment zu genießen, hockte in/auf Twitter.

Oder anders gesagt, ich konnte plötzlich wieder nicht mehr ohne Handy aufs Klo…..

Es war laut, hart und unerträglich aggressiv. Sobald ich das soziale Netzwerk aufmachte, wurde ich angebrüllt von all der ganzen Energie, die der Algorithmus für mich herausgesucht hat.

Ich habe die App wieder deinstalliert! Auch wenn es mir schwerfiel.

Als ich vor 1,5 Jahren alle meine Social Media Accounts gelöscht habe, war es das Beste, was ich tun konnte. Und diesen Lärm möchte ich nicht mehr haben.

Also muss ich das wohl so handhaben wie mit dem Nichtrauchen. Nicht einmal daran ziehen, sonst fange ich wieder vollumfänglich damit an!

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Acht Wochen achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR Kurs) absolviert

Letztes Jahr hatte ich angefangen, mich zu entschleunigen.

Komplett zu Entsozialmedialisieren. Digitales Detox.

Dabei bin ich auf die Achtsamkeit aufmerksam geworden. Diese praktiziere ich nun seitdem gelegentlich. Ich wollte aber mehr, weil ich merkte, wie gut es mir tat. Und so buchte ich mich über die Krankenkasse in einen offiziellen MBSR Kurs ein.

Dieser ist heute nach 8 Wochen herum und ich finde es sehr schade, dass dem so ist. Er hat richtig gut getan. Aber ich habe auch vieles mitgenommen.

Daraus habe ich mir auch drei Zitate gezogen.

„Es erfordert Mut, in einer Gesellschaft, in der Erschöpfung als Statussymbol angesehen wird, Ja zur Ruhe und zum Spielen zu sagen.“

Brené Brown

Etwas, was ich lernen musste. Aus meinem Hamsterrad zu treten und die Ruhe zu ertragen. Ich habe lange gedacht, dass ich vieles aufgehört habe, was mich stresste. Aber dem war nicht so. Und so habe ich die letzten Monate und Wochen noch mal aufgeräumt. Jetzt habe ich viel mehr Ruhe 🙂 Habe auch wieder Zeit für mich 🙂

An einem Tag haben wir in der Gruppe 6 Stunden geschwiegen und nur meditiert. Das war eine bemerkenswerte Erfahrung. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals in einer Gruppe 6 Stunden geschwiegen zu haben. Aber es tat sehr gut. Seitdem genieße ich regelmäßig die einfache Stille.

„Zwischen Reiz und Reaktion gibt es Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht, unsere
Antwort zu wählen. In unserer Antwort liegt unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“

Viktor Frankl

Auch etwas, was ich lernen musste und gelernt habe. Ich muss nicht immer gleich reagieren. Tief durchatmen, nachdenken. Stille. Achtsames zuhören. Achtsames reden.

Letzteres ist etwas tiefgreifender.

„Solange du atmest, ist mehr mit Dir in Ordnung als nicht in Ordnung mit dir ist, ganz gleich, was nicht in Ordnung mit dir ist.“

Jon Kabat-Zinn: Gesund durch Meditation

Mir hat der Kurs sehr gutgetan und ich bin gespannt, wie lange dies anhält 🙂

Aber – man kann aus allem eine Religion machen. Auch aus der Achtsamkeit. Man sollte auch noch mal über den Tellerrand schauen: https://hpd.de/artikel/fuck-you-carpe-diem-18259

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Und sonst so?

Die Tage vergehen, im Blog ist es ruhig, bei uns auch.

Mit einem Freund, welcher in Thailand lebt, schrieb ich die Tage via WhatsApp und erhielt die Nachricht.

Ich musste schmunzeln. Meine Antwort war kurz:

Ich bekomme tatsächlich wenig davon mit. Seit ich keine sozialen Medien mehr konsumiere und teils tagelang keine Nachrichten lese, geht es meinem Gemüt besser. Ich lebe im Hier und Jetzt. Und es ändert sich dennoch genauso wenig wie, wenn ich sie lesen würde und verbittere.

Es ist schon krass als Außenstehender die Menschen zu beobachten, wie sie durch Google Feeds am Handy Browser, durch Video Feeds auf TikTok oder durch Nachrichten auf Facebook manipuliert werden. Wie ihre Stimmung, ihre Gedanken und ihr Gemüt aufgrund einer künstlichen Intelligenz geändert wird. Sie wissen, dass sie süchtig danach sind, aber es nicht wahrhaben wollen. Sie wissen, dass es schädlich ist, können aber nicht davon lassen. Wie Raucher, die meinen, sie könnten jederzeit aufhören.

Klar, man merkt, die Kosten werden mehr. Vor allem wir als Familie.
Aber wir waren trotz unseres „Luxus“ immer sparsam. Gebrauchtes Auto, gebrauchtes Klamotten oder gebrauchte Spielsachen. Selbst den Schulranzen unserer Tochter hat meine Frau in einem Top-Zustand gebraucht erhalten 😉

Die Kinder haben zum Beispiel ihr Taschengeld gespart, um sich Schleichfiguren zu kaufen. Das hat meine Frau dann ganz gut gelöst. Sie können von dem Geld nur 1~2 Figuren haben, oder wir kaufen die Gebraucht und es gibt mehrere. So lernen auch schon unsere Kinder über Flohmärkte und Kleinanzeigen tolle Dinge auch zum halben Preis erhältlich sind.

Was meine Technik angeht, da bin ich tatsächlich der teuerste in unserem Haushalt 😉
Aber dafür spare ich an vielen anderen Dingen. Ich habe keine Kredite, keine teuren Laufzeitverträge und auch mein Lebensunterhalt ist sehr minimal. Ich bin der Neupreis Schnäppchenjäger, meine Frau der Gebrauchtschnäppchenjäger.

Wir werfen das Geld nicht raus, wir sparen und achten auf unsere Ausgaben. Aber immer nur verzichten ist nicht meine Haltung.

Meine Kosten halte ich so minimal wie möglich, jedoch verzichte ich auf nichts. Warum sollte ich alles verdiente horten oder in Aktien verbrennen? Wenn wir in die Armut rutschen, warum auch immer, dann verzögert das Sparen diesen Prozess vielleicht um ein paar Monate. Wenn man dann viele Jahre in Armut lebt, dann interessiert es mich rückwirkend auch nicht mehr, ob ich hätte es einen Monat rauszögern können.

Ich lebe eben nur nicht über meine Verhältnisse.

Das habe ich die Tage noch mit meinem besten Freund bequatscht. Klar könnte ich auf meine neue Brille verzichten. Oder mir eine günstige kaufen. Aber wenn die Armut kommt, dann sehe ich wenigstens richtig. So hätte ich dann vielleicht einen Monat mehr zu Essen, aber Jahre lang eine schlechte Brille. Ich könnte auch auf ein neues Handy oder einen neuen TV verzichten, aber das wird nichts an dem Grundproblem ändern.

Erinnert mich an die Zeit, wo ich das Rauchen aufgehört habe. Gefühlt habe ich bis heute nicht mehr Geld in der Tasche. Das geht für anderen Quatsch drauf 🙂

Das habe ich von meiner Oma gelernt. Sie holte sich damals eine der ersten großen Stereo Kompaktanlagen und später einer der ersten Spülmaschinen. Die Nachbarin fragte, warum sie sich so etwas noch im Alter kauft. Sie antwortete: „Und wenn ich nur einen Tag etwas davon habe, ins Grab nehme ich nichts mit!“.

Und so sehe ich das auch jetzt und in diesen Zeiten. Ich hatte auch schon sehr dürre Zeiten. Egal, ob das meine Kindheitszeit im Sozialviertel mit Sozialhilfe war. Oder als ich mit 18 Jahren meine eigene Wohnung hatte, mich vollkommen verschuldete und die Jahre danach mich schuldenfrei sparte und arbeitete.

Das Leben geht weiter und ich lasse mir von schlechten Nachrichten nicht den Tag verderben.

Mein Stromverbrauch ist nach wie vor gering, ich denke das maximale schon eingespart zu haben.

In unserer Wohnanlage wird zentral mit Pellets geheizt. Da habe ich nicht viel Einfluss auf den Preis. Vorletztes Jahr haben wir in der Wohnung für rund 465 EUR geheizt.

Ich hoffe, ich bekomme die Nebenkostenabrechnung aus 2021 mal bald ……
Aber der Neubau ist Top isoliert, da wird dann halt mal ein Pulli getragen.

Ich dachte früher immer, das wäre naiv, so zu denken. Seit fast einem Jahr lebe ich nun so. Während Menschen um mich herum fast schon depressiv sind und verbittern aufgrund der ganzen schlechten Nachrichten, lebe ich einfach fröhlich weiter.

Am Ende des Tages werden wir alle zusammen sterben. Nur ich eben mit einem lächeln auf dem Gesicht 😉

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Unverantwortlicher Social Media Rotz

Mit meinen 44 Lebensjahren lebe ich in einer anderen Welt, als die 2~3 Generationen vor mir. Ich habe vor meinem digitalen Entzug zwar auch daran teilgenommen, aber der Algorithmus hat mir ganz anderen Quatsch ausgespuckt.

In meinen IT-News habe ich heute diesen Artikel gelesen: https://www.heise.de/news/Blackout-Challenge-Eltern-verstorbener-Maedchen-verklagen-TikTok-7164013.html

Wenn zu meiner Zeit das „Fernsehen“ etwas Unverantwortliches gezeigt hat/hätte, dann wurde es dafür auch mitverantwortlich gemacht.

Aber solche Plattformen verbreiten unkontrollierten Mist, ohne Konsequenzen. Für mich wäre es einfach. Mit dieser App werden Suizid Anleitungen gezeigt? Der Anbieter sitzt in China? Die beiden großen Appstore Monopolisten dazu anweisen, die App zu sperren, aufgrund der Gefahr. Dann wird auch schnell bei den Plattformen gehandelt. Machbar ist das. Mann muss es nur wollen.

Ich hoffe, dass der Kelch an uns vorbeigeht. Ich finde es auch grenzwertig einem siebenjährigen Kind ein Smartphone mit solchen Apps unkontrolliert zu geben.

Aber sich davor verschließen geht auch nicht. Man muss sich eben damit auseinandersetzen. Die Kinder sicher daran führen.

Auch wir werden früh versuchen unseren Kindern zu vermitteln, dass es im Leben viel Schöneres gibt, als ein Social Media Star zu werden. Dass es völlig bedeutungslos ist.

Dafür muss man es allerdings auch vorleben und nicht selbst ständig davor hängen!

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Bitte nicht stören

Als ich im Oktober letzten Jahres eine digitale Entgiftung angefangen habe, da nannte ich es noch Entsozialmedialisierung.

8 Monate später ist es mehr geworden. Ich habe Webseiten, die ich aus der Routine heraus geöffnet habe, mir aber nicht guttaten, einfach auf die Sperrliste gesetzt. Sei es unser lokales Clickbait Blatt express.de oder auch Bild.de. Auch Google Discover und co.

Dass insbesondere Bild nicht gut für mich ist, merkte ich erst, als ich eine Weile aus deren Strudel war. Gestern schickte mir ein Freund einen Artikel daraus und ich musste dafür erst mal die Seite entsperren. Dann las ich den Artikel und klicke mich dann von Artikel zu Artikel. Da merkte ich erst, wo ich seit Monaten nur noch sachliche News lese, wie hetzerisch, meinungsbildend und verhasst dort geschrieben wird. Die gleichen Nachrichten wie überall nur völlig uminterpretiert und suggeriert!

Widerlich. Ich habe die Seite gleich wieder blockiert, obwohl ich da fast von allein nicht mehr draufgehe. Es ist nicht so, dass ich dem Internet abgeschworen hätte. Ich besuche Foren für Themen, die mich interessieren. Tausche mich dort aus. Die gibt es sogar noch, außerhalb der Sozialmedia Gruppenwelt.

Ich nutze Feedly, um mir Fachnews zu Themen von Webseiten und Blogs zu holen. Aber dann, wenn ich Lust und Zeit dazu habe. Wie „früher“, wo man noch den PC hochgefahren hat und sich bewusst für eine feste Zeit davor gesetzt hat. Und nicht nebenbei immer in der Hand.

Was mich noch mehr freut, ist die Erkenntnis, dass ich ohne diese fremdgesteuerte Blase klarkomme. Das ich die Sucht nach mobiler unbewusster Unterhaltung und Informationen überwunden habe. Nicht rückfällig geworden bin oder in etwas anderes reingesteigert habe.

Gestern habe ich eine Freundin besucht, welche ich seit über 5 Jahren nicht mehr gesehen habe. Sie kam eine halbe Stunde zu spät. Ich habe mich vor der Türe auf meinen Roller gesetzt und die Ruhe der Umgebung genossen. Die Bäume, die Sonne, das Rauschen. Ich hatte nicht mehr den Drang, das Handy herauszuholen. Nicht die Langeweile und auch nicht die Sucht. 30 Minuten vergingen wie im Flug. Ohne etwas zu tun.

Jetzt, wo ich einmal aus der Matrix bin, nehme ich aber immer mehr wahr, was mit Smartphone Zombies gemeint ist. Wenn Mitmenschen innerhalb weniger Sekunden Pause sofort zu ihrer Blase greifen. Ich der einzige in der Straßenbahn bin, der kein Handy in der Hand hat.

So, jetzt kommen wir aber mal zum eigentlichen Grund für diesen Beitrag 🙂

Vor drei Wochen habe ich auf meinem Handy den „Nicht stören“ Modus aktiviert. Dauerhaft. Mich erreicht nur direkt meine Frau und mein bester Freund. Alle anderen sind stumm. Egal, ob Anruf oder WhatsApp.

Uiiiii…. Das war auch etwas, was ich erst mal lernen musste. Nicht mehr jederzeit sofort erreichbar zu sein. Es war ein guter und wichtiger Schritt für mich. Lernen, dass es nicht schlimm ist, nicht erreichbar zu sein. Und sich dafür auch nicht reflexartig zu entschuldigen. Sich einfach mal auf die schönen Dinge des Lebens zu konzentrieren, ohne unterbrochen zu werden. Und dann zurückmelden, wenn man sich die Zeit auch dafür nimmt.

Ich habe dazu die Tage mal einen schönen Satz gelesen.

Ich hatte dazu auf meinem Smartphone aus Achtsamkeitsgründen kein E-Mail-Postfach eingerichtet. Ich wollte nicht alle zwanzig Minuten nachschauen, ob Post da war. Um mich entweder darüber aufzuregen, dass keine da war, oder darüber, mit welchen Belanglosigkeiten ich immer belästigt wurde. Kein Mensch wäre vor zwanzig Jahren auf den Gedanken gekommen, alle zwanzig Minuten an den Briefkasten zu gehen, um nach der Post zu schauen. Der Briefträger kam einmal am Tag. Das reichte völlig aus.

Das Kind in mir will achtsam morden: Roman
Buch von Karsten Dusse

Noch sehe ich das nicht so drastisch, aber ich bin auch mal Stunden nicht erreichbar, erst wenn ich wieder aus Handy schaue. Weder per Telefon, E-Mail noch Whatsapp. Nur wer zweimal innerhalb von 15 Minuten anruft, kommt durch.

Mit den Nachrichten sehe ich das auch so. 1~2 mal am Tag reicht. Ein kurzes Update über die Hauptschlagzeilen.

Das entspannt mich. Nicht gleich, aber jeden Tag ein Stück mehr. Es macht meine Welt schöner und hilft auch unheimlich in der Entspanntheit zu meinen Kindern.

Ich kann es nur empfehlen, mal aus diesen Hamsterrad auszutreten.

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Doomscrolling und Kontrollillusion

Ich habe heute zwei neue Begriffe gelernt.

Doomscrolling

Doomscrolling oder Doomsurfing bezeichnet das exzessive Konsumieren negativer Nachrichten im Internet. Der gesteigerte Konsum von vornehmlich negativen Schlagzeilen kann gesundheitsschädliche psychophysiologische Folgen haben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Doomscrolling

Die Kontrollillusion

Die Kontrollillusion ist die menschliche Tendenz, zu glauben, gewisse Vorgänge kontrollieren zu können, die nachweislich nicht beeinflussbar sind.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kontrollillusion

Ich finde das faszinierend und erschrecken zugleich. Mit Beginn der Pandemie habe ich schon angefangen, Leute zu entfreunden, die voll in der Verschwörungsblase steckten.

Aber der Befreiungsschlag kam erst im Oktober mit der digitalen Entgiftung.

Jetzt ist die eine Krise noch nicht vorbei, da steht schon die nächste vor der Türe. Und so beobachte ich, wie in meinem Umfeld die Menschen wie aufgescheuchte Hühner herumlaufen. Mir Fotos und Videos von den Geschehnissen zeigen, die sie zugeschickt bekommen haben. Oder irgendwo in ihrer Blase gesehen haben. Selbst in dem sonst privaten WhatsApp-Status posten Leute Bilder über Geschehnisse.

Wo ich in das „ins Verderben Scrollen“ vor einigen Jahren noch selbst aktiv betreiben musste, sich permanent eingraben in schlechte Nachrichten, so wird man heute unbewusst durch Algorithmen da durchgezogen, ob man will oder nicht.

Ja, es ist schlimm, was gerade in der Welt passiert, aber durch pure Angst kann ich nichts verändern. Es ist mir nicht egal, was den Menschen dort widerfährt, aber es hilft auch keinem, wenn ich mich mit schlechten Nachrichten zu bombardiere.

Ich schaffe es zwar noch nicht ganz mich von den Nachrichten fernzuhalten, aber 1-2 mal am Tag auf tagesschau.de reicht mir vollkommen. Hier und da noch N-tv.de und dann ist Schluss.

Aber keine Newsticker und Push-Benachrichtigungen auf dem Handy. Kein Stundenlanges durchgescrolle durch schlechte Nachrichten.

Da kommen wir dann zur Kontrollillusion. Unbewusst konsumieren wir oft diese Nachrichten, um das Gefühl zu bekommen, es eventuell kontrollieren zu können.

Kann ich aber nicht. Nicht indem ich am Handy sitze und uns stundenlang diese Nachrichten hereinziehe. Und mit Nachrichten meine ich nicht mal die Tageszeitungen.

Sondern die vielen sozialen Netzwerke, in denen bis zum Detail jeder einzelne Schritt dokumentiert wird. Egal, ob YouTube, Instagram, Facebook, TikTok oder Foren wie Reddit und 9Gag.

Letzte Woche standen meine Nachbarn völlig verängstigt vor mir, weil sie in der Nacht zuvor mit bekamen, dass auf Atomkraftwerke geschossen wurde.

Sie konnten nicht verstehen, dass mich das nicht bewegt. Aber unterm Strich hat ihre Sorge genauso wenig bewegt wie meine Unwissenheit. Nur, dass ich deutlich zufriedener und glücklicher bin.

Die Coronazeit hat meinen Kindern schon schwer zugesetzt, dann muss ich diesen Krieg nicht auch noch an sie ran lassen.

Ich bin froh Abstand von den ganzen negativen online Dunst kreisen gewonnen zu haben und bin deutlich entspannter und zufriedener.

Eine Abstinenz zu digitalen blasen und Nachrichten kann ich vollstens empfehlen 😉

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Und sonst so? – Corona Edition

Jetzt habe ich mal Zeit zum Bloggen aus dem Bett, während meine Kinder Netflix genießen.

Heute geht es mir schon deutlich besser. Kein Fieber, eine Rotznase mehr.
Nur noch Reizhusten und einen trockenen Hals.

Ich habe aus Neugierde einen Schnelltest gemacht, der schlägt immer noch positiv an.

Meine Isolationskinder sind weiterhin negativ.

Was ich interessant finde:

Meine Frau machte Mittwoch einen PCR-Test. Negativ.
Donnerstag positiv.
Ich mache fortan jeden Tag einen Schnelltest.

Bei der letzten Welle ging ich als Kontaktperson sofort in Quarantäne. Jetzt nicht.
Die schnell verbreitende Omikron-Variante schlägt aber erst am Tag 11 bei meinem Schnelltest an.

Bis dahin konnte ich mich draußen unter Menschen bewegen. Quasi Durchseuchen. Schon irre.

Vor 1~2 Jahren noch undenkbar. Aber ich bin froh, dass es so ist, besser als vor einem Jahr, in dem es viel mehr Geschädigte und Tote gab.

Vor 2 Jahren, ist Corona in Deutschland angekommen. Schon krass, wie die Welt sich seitdem verändert hat.

Es war dann zwar schon da, aber in Deutschland nicht wahrgenommen. Eigentlich möchte ich das Thema hier nicht so oft behandeln, aber ich werde meine Erinnerungen dazu mal festhalten.

Ich war 2019, zu Beginn der Pandemie in China, aktiv auf 9gag unterwegs. Da lass ich das erste Mal davon, dass in China eine Pandemie ausgebrochen ist. Das Ganze war weit weg. Im Gegensatz zu den kurzen Nachrichten hier, sah man dort viele Bilder von dem Ausmaß.

Aber unvorstellbar, dass es uns mal betreffen wird. Auch als es in Europa angekommen war und dort Bilder gepostet wurden, war es immer noch so fern.

Im Februar 2020 haben wir hier in Köln noch richtig dick Karneval gefeiert. Da war das ganze zwar auch schon in den Köpfen der Leute, aber immer noch weit weg. Man hatte ja keine Vorstellung von dem, was da auf uns zukommt.

Auch ich, der auf großen Veranstaltungen an der Türe stand und von Leuten angetrunken voll gesabbert worden ist. Ich wusste zwar, da gibt es einen Virus der gerade grassiert, aber über die ganzen Konsequenzen habe ich mir keine Gedanken gemacht. Jetzt, wo wir mal eine stärkere Pandemie erlebt haben, werden wir (hoffentlich in Zukunft) auch deutlich sensibler sein. So wie in Teilen Asiens.

Aber zurück zum Februar 2020.

Zum Beispiel, wo ich auf einer Veranstaltung Dienst hatte, wo zweieinhalbtausend Menschen, bei nicht vorhandener Lüftung Schulter an Schulter unbewusst eine Coronaaerosol Party gefeiert haben. Derzeit unvorstellbar.

Und dann ging es plötzlich rasant. Hier in Köln hat man es interessanterweise nichts gemerkt, dafür ins Heinsberg. Und dann ging es noch schneller.

Da saßen wir nachmittags vor dem TV und schauten uns die Pressekonferenz an. Das hatte schon was von einem Endzeitfilm. Sehr bedrückend. Ende März wurde der erste Lockdown beschlossen. Und wir standen vor unserem Umzug.

Also sagten wir allen Freunden ab und stemmten das Ding mit meinem F&K sowie einer Freundin über mehrere Tage allein.

Meine Frau wollte da schon wieder als Erzieherin arbeiten gehen, aber auch die Kitas waren im Lockdown.

Ich merkte, dass Corona nicht nur uns Erwachsenen zusetzte, auch meine Tochter fing an massiv an ihren Fingern zu knibbeln und auch an der Tapete. Wir hatten das völlig unterschätzt und von da an viel dagegen getan. Es war auch für die Kinder sehr bedrückend. In den jungen Jahren achten sie sehr auf die Emotionen der Erwachsenen. Und die standen auf Angst, bedrückt und besorgt. Das merken Kinder. Dann waren plötzlich die Geschäfte zu. Sogar die kleine Eisdiele vor unserer Türe. In der Kita hielten alle Abstand und trugen Maske.

Also krempelten wir unsere Ansicht um und machen das beste draus. Ich sagte nicht mehr

Schade das die Eisdiele zu hat

Sondern

Lass uns mal überlegen, was wir für ein leckeres Eis bestellen wenn die Eisdiele auf hat.

Dann habe ich alles besucht, was nur mehr oder weniger aufhatte, um so viel Normalität wieder ins Leben zu bringen. Es hat nicht nur den Kindern gutgetan, auch unserem Gemüt.

Ach ja. Aber ich schweife zu sehr ab 😉

4 Monate ist meine digitale Entgiftung hinter mir. Ich merke das gar nicht mehr. Es fehlt mir auch nicht mehr. Dafür überlege ich den nächsten Schritt zu gehen und auch den Tagesnachrichten den Rücken zu kehren. Auf die Idee brachte mich ein guter alter Freund bei einem tollen abendlichen Gespräch 😉

Das wird zwar hart, aber ich verpasse nichts. Irgendwer erzählt es mir eh 😉

Wenn ich auch diese Infektion überstanden habe, so merke ich jetzt gerade, wird es sich die nächsten Monate wieder etwas leichter leben. So wie nach der letzten Infektion. Ich bin dann erst mal wieder immun. Und das befreit den Geist vor der Angst.

Ich würde ja sagen, ich hatte keine Angst davon. Ich hatte es schon, war geimpft und geboostert. Aber die Erleichterung, welche gerade eintritt, beweist mir doch eine gewisse Sorge im Unterbewusstsein. Vielleicht auch, weil es seit 2 Jahren kein anderes Gesprächsthema mehr gibt. Eine Nachrichtenentgiftung tut da wahrscheinlich auch sehr gut.

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2021 – 2022

Das Jahr 2021 endet bald und 2022 steht vor der Türe.

Auch wenn es mich sehr viel emotionale Kraft gekostet hat, so möchte ich dennoch dankbar für 2021 sein.

Es war eigentlich für uns und mich ein schönes Jahr.

Im Februar habe ich mir einen Elektroroller angeschafft, den ich sehr lieb gewonnen habe. Er hat mir gewisse Freiheiten wieder gegeben. Vieles leichter gemacht. Das merke ich vor allen Dingen jetzt, wo er wegen des kaputten Lichtes schon seit fast 4 Wochen in der Reparatur ist. Es muss der Kabelbaum ausgetauscht werden und der kommt wohl aus China.

Das Corona Zepter ist an uns vorbeigegangen. In der direkten Familie auch. Wir sind gesund und das ist das wichtigste überhaupt. Leider hat es Anverwandte meiner Frau hart getroffen.

Auch in unserer Nachbarschaft sind liebe Menschen verstorben. Aber in solchen Zeiten rückt man zusammen und es haben sich daraus wertvolle Freundschaften entwickelt.

Auch meine Jobwahl im E-Commerce kam während der Pandemie zugute.

Zwei Autounfälle haben wir ohne schlimmen Schaden überstanden.

Wir konnten einen schönen Urlaub machen und allen sind gesund.

Ich habe viel Zeit mit den Kindern gehabt, habe viel im begleiteten Großwerden und Bindung gelernt.

Ich habe mir viel Zeit geschaffen und setze sie gerne sinnvoll in meinem Ehrenamt um.

Die größte und aufwendigste Baustelle war das entsozialmedialisieren. Diese digitale Entgiftung tut tatsächlich gut.

Dieser radikale Schnitt, komplett aus der Social Media Blase auszutreten, war der wichtigste Schritt für mich.

Gerade in diesen Zeiten, in denen die Menschen sich digital aufführen, wie ein Haufen wütender Bauern, die mit Mistgabeln durchs Dorf ziehen, um die Hexe zu verbrennen, ist es wichtig Abstand davon zu gewinnen.

Und je ich nun davon mitbekomme, je mehr bin ich froh, dass mich dies nicht mehr belastet und steuert.

Ich genieße diese Stille und merke auch seitdem, dass ich deutlich entspannter worden bin. Ich schätze wieder viel mehr denn Moment. Nehme wieder viel mehr wahr.

Es gab aber auch immer wieder Zeiten, in denen ich sehr überfordert war in meiner Rolle. Das ist auch immer noch so, aber ich arbeite jeden Tag dran. Daran wachse ich!

Eigentlich wollte ich nach Belgien fahren, dort legales und legal Silvesterfeuerwerk kaufen und damit das Jahresende einläuten. Aber mir fehlt die Lust dazu. Dann eben nächstes Jahr. Ich war ganz überrascht, dass man in Belgien ganzjährig Feuerwerk kaufen kann. Sogar außer Orts ganzjährig auch abfeuern 😉

2022 wird für mich ein spannendes Jahr. Sehr spannend.
Ich möchte das hier noch nicht niederschreiben, aber es gibt zwei große Hebel, die ich in den letzten Wochen in Bewegung gesetzt habe, die, wenn es gut läuft, einiges „an mir“ und „mit mir“ verändern werden.

Aber darüber werde ich dann sicherlich schreiben, wenn es so weit ist.

Ich wünsche euch schon einmal einen guten Rutsch ins Jahr 2022.

Es wird ein tolles, aufregendes und schönes Jahr!

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OMG, wie fucking krass ist das den? Fremdbestimmung!!!1111!

Jetzt wird es noch mal etwas tiefgründiger. Aber das möchte ich für mich festhalten.
Das Thema Fremdbestimmung.

Seit ich diesen Begriff im Zuge meiner Entsozialmedialisierung kennengelernt habe, merke ich immer mehr, wie sehr dieses Thema auch auf meinen Alltag zutrifft.

Ich mich aus vielem herausziehe – auch weil ich selber entscheiden möchte, was ich denke und fühle.

Das Ganze ist schon 5 Wochen her und ich genieße wieder das echte Leben. Das hier und jetzt.

Es ist echt irre und muss man selber erfahren, wie es ist aus diesen ganzen Social Media und News Blasen auszusteigen. Bewusst selbst zu entscheiden, was man konsumiert.

Dadurch ist es zu Hause noch mal deutlich entspannter geworden.

Es ist sehr angenehm aus dieser Online-Welt ausgetreten zu sein.
Aber die Fremdbestimmung findet noch an ganz vielen anderen Stellen statt.

Diese ganze Bevormutterung im Alltagskonsum. In den Nachrichten, der Werbung und in der Unterhaltungsindustrie.

Nehmen wir „lustige“ Videos als Beispiel.
Man könnte einfach zuschauen wie etwas Lustiges passiert.
Selber lachen oder eben nicht. Aber in der Regel ist es mit lustiger Musik unterlegt, obendrauf noch eingespielte Lacher und Smileys …. Das erinnert mich an die Reddit Gruppe: ichbin40undlustig

Weil ich anscheinend so degenerativ bin, dass ich nicht selbst entscheiden kann, ob dies nun lustig oder spannend ist.

Was an mir zwar größtenteils vorbeigegangen ist, sind Instagram/Youtube Influencer und TickToker.

Aber, wenn ich so zur jungen Generation schaue und was sie konsumieren, dann wird da sehr viel fremdbestimmt.

Oh mein Gott, ihr werdet es nicht glauben! Das ist zu unfucking unfassbar. Bla Bla Bla.

Wenn man darauf achtet, wie oft wir fremdbestimmt werden, dann ist das erschreckend.

Ich fühle mich da mittlerweile richtig angegriffen. Dieser ständige Zweifel an meiner Intelligenz und der eigenen Wahrnehmungskraft. Als würde mich da draußen jemand ständig ungefragt an die Hand nehmen und über die Straße helfen wollen, weil er meint, ich sei blind und taub.

Hier in Köln gibt es eines lokales Boulevardblatt, das sich Express nennt.
Die Druckausgabe ist noch ok, aber die Onlinevariante ist ein Sumpf aus Clickbait Titeln.
Seit einigen Jahren lese ich nur noch sporadisch dort einen Artikel. Aber sie eignet sich als Paradebeispiel.

Es macht mich wahnsinnig, dass ich schon beim Lesen von Artikel versucht werde in eine gewisse Gedankenrichtung zu gehen. Das ich völlig degeneriert nicht in der Lage bin meine eigene Emotion oder Meinung zu bilden.

Da findet man in Artikeln Einleitungen wie:

Wie ärgerlich ist das denn? Heidi M. aus Düren wollte sich und ihren Kindern

https://www.express.de/koeln/koelner-zoo-frau-kauft-tickets-fuer-event-das-es-nicht-gibt-78288

Warum diese Einleitung „Wie ärgerlich ist das denn„?
Ob das, was da geschrieben steht, ärgerlich ist, möchte ich selber entscheiden.

Das Gleiche gilt auch für das Fernsehen. Schon vor vielen Jahren habe ich mir das reguläre Programm nicht mehr gegeben. Aber mittlerweile vermeide ich es komplett aus dem Grund.

Egal, ob Musik oder Talent Sendung.
Denjenigen kann man nicht einfach beim Singen oder Jonglieren zeigen.
Nein, es müssen sofort Schnitte zu den Jurymitgliedern gemacht werden, um zu zeigen, wie diese reagieren.
Gepaart mit Schnitten zu dem Publikum, welches den Mund offen stehen hat. Dazu eingemischter Applaus und evtl. dramatische Musik.

Das halte ich keine Minute aus. Ich will selbst entscheiden, ob das gerade gut ist oder nicht.

Ich kann nicht mal mehr Dokumentationen auf öffentlich-rechtlichen Sendern schauen, weil auch dort mittlerweile alles mit schnellen Schnitten, Musik und dramatischer Stimme untermalt ist.

Mittlerweile habe ich meine Medien für mich gefunden, die Fremdbestimmungsfrei und Objektiv sind.
Eine kleine Handvoll und das reicht auch. Mehr brauche ich auch nicht mehr.

Aber! Selbstverständlich bin ich für andere Meinungen nach wie vor offen. Nicht verwechseln. Ich lese/höre sie auch sehr gerne.

Ich hoffe auch, mit dieser Ansicht zu dem Thema meinen Kindern mehr Selbstbestimmung auf den Weg geben zu können. Kinder sind oft ein Spiegelbild der Eltern, schauen sich bei Ihnen gewisses Verhalten ab. Ich hoffe, dass meine Kinder dann selbst entscheiden, was sie fühlen und tun. Und nicht das, was man ihnen vorgibt, tun zu sollen.

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Geduld – Teil 1

Zurzeit mache ich einen kleinen Wandel durch, seit ich angefangen habe mich zu Entsozialmedialisieren.
Eigentlich habe ich nur ein paar Apps deinstalliert, aber es kommen dadurch immer mehr Selbsterkenntnisse Baustellen auf, an denen ich arbeite.

Eine Baustelle ist das Thema Geduld, welche mir völlig verloren gegangen ist.

Diese Woche habe ich ein tolles Etappenziel – mit und bei meiner Tochter – erreicht.
Aber um das zu erklären, dafür muss ich weiter ausholen, damit werden es hier zwei Teile 😉

Fangen wir an:

Ich bin extrem ungeduldig. Ich weiß nicht, ob das schon immer so war, ob dies durch meine Sucht nach Inhalten gekommen ist. Aber ich bin wirklich ungeduldig. Und das bis in Detail.

Dadurch war ich oft sehr genervt und gestresst.
Das spiegelte sich leider sehr negativ in meinem Alltag wider.
Egal, ob eine rote Ampel oder jemand, der einfach nur vor mir geht.
Ob das Anstehen an einer Schlange im Supermarkt oder das Warten auf etwas Bestelltes aus dem Netz.

Ich stellte in meinem Kopf einen Plan auf, was ich alles als Nächstes machen werde und wehe irgendwas bremste mich aus. Ich klicke irgendwo auf dem Handy oder am PC. Wehe es springt nicht sofort an und ich kann zum nächsten Klick übergehen. Was habe ich schon getobt, nur weil der PC nun 2 Sekunden länger für eine Operation gebraucht hat.

Da kommen dann zwar noch Stress und Multitasking als Sahnehäubchen obendrauf, aber dadurch entstand regelmäßig eben Ungeduld bei mir.

Und jenes Stunde für Stunde, Minute für Minute, Sekunde für Sekunde.

Am schlimmsten ist war es bei meinen Kindern.
Rückblickend stelle ich echt fest, dass dies regelmäßig ein Problem von mir war, nicht von meinen Kindern.

Dadruch, das ich mittlerweile deutlich entspannter im Kopf bin, merke ich auch – das so langsam die Geduld wieder kommt. Aber ich sie auch jeden Tag aufs neue trainieren muss.

Derzeit höre ich einen Podcast vom Deutschlandfunk, der hilft mir sehr zu entschleunigen.
Achtsam heißt dieser und da gab es auch einen schönen Teil zum Thema Geduld, welcher mich sehr angesprochen hat.

Da gab es dann auch ein Zitat (Minute 4:45), was ich mitgenommen habe in meinen Alltag.

Warum den einen Moment seines Lebens mit Ungeduld hinter sich bringen, um zu einem anderen zu gelangen, der besser scheint?

Ein ähnliches habe ich auch im Netz dazu gefunden:

Geduld ist eine Form von Weisheit, eine Art inneren Wissens, dass sich alles entfaltet, wenn der richtige Moment gekommen ist. Geduldig zu sein heißt, den Gleichmut und die Ausdauer zu haben, um die natürliche Entwicklung der Dinge abwarten zu können und den Dingen die Zeit zu lassen, die sie brauchen. Geduld bedeutet, die zeitliche Dauer eines Prozesses anzuerkennen und zu akzeptieren, dass es nun genau so ist, wie es ist. Man kann die Karotten nicht schneller wachsen machen, indem man an ihnen zieht.

https://www.being-mindful.lu/de/blog/waere-es-doch-endlich-soweit

Was für mich eingangs sehr esoterisch klang, machte mit jedem mal lesen und verstehen etwas mehr Sinn.

Als Beispiel nahm ich mir die Kreuzung, an der ich jeden Tag nach der Arbeit stehe.
Es dauert dort immer so 2~3 Minuten bis man rüberkommt. Manchmal mehr, selten weniger.
Auf dem Weg dahin war ich schon genervt, weil ich weiß dort wieder gleich warten zu müssen.

Über die Zeit hat sich sogar richtig Frust angesammelt.

Dann stehe ich da völlig ungeduldig und warte Auto für Auto, bis ich endlich dran bin. In völliger Hektik und vollkommen genervt.

Mit dem Zitat oben bin ich dann an die Sache ran gegangen. Warum diese Hektik? Um was zu erreichen?
Es ändert sich nichts an dem Zustand hier. Es dauert. Jeden Tag. Immer wieder. Es wird auch nicht besser, wenn ich schon gefrustet da hinfahre und genervt dort stehe.
Und wofür? Dafür das ich dann endlich am nächsten Schritt ankomme, bei dem ich wieder ungeduldig bin?

Jeder Moment ist, wie er ist.
Ich kann mich nun mit dem Stress selber quälen oder ich mache das beste draus.
Nun nutze die Zeit für mich als Pause zur Entspannung.

Dazu fiel mir dann ein, was meine Oma früher als Spruch in Ihrer Küche hängen hatte.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,

den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,

und die Weisheit, dass eine vom anderen zu unterscheiden.

Einen Tag nach dem anderen zu leben,

einen Moment nach dem anderen zu genießen.

Und tatsächlich, jeden Tag wird es besser für mich an der Kreuzung. Und nicht nur dort.

Mit den Kindern funktioniert es deutlich besser und auch mit dem Alltag. Ich merke richtig, ich werde zufriedener und glücklicher.

Dabei habe ich nebenbei etwas geschafft, was mir durch den ganzen Informationskonsum und Ungeduld verloren gegangen ist. Das Zeitgefühl. Bzw. ein besseres Zeitgefühl.

Seit ich nun etwas entspannter und geduldiger bin, seitdem vergeht die gefühlte Zeit auch anders.
An der Kreuzung insbesondere deutlich schneller.

Dazu habe ich auch mal einen interessanten Beitrag gehört:
https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/christiane-stenger-zeit-langsamer-vergehen-lassen

Nun habe ich dadurch diese Woche etwas erreicht, was mit glücklich und stolz macht.

Aber dazu später mehr.

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Eine Woche entsozialmedialisiert

Ich bin nun schon eine Woche Clean.
Kein Facebook, Instagram, Twitter, 9gag, Reddit und WhatsApp Status.
Keine unnötigen Informationen.

Es ist und war nicht leicht.
Vor allem ohne Handy auf Klo zu gehen, musste wieder geübt werden 😉
Was soll ich bloß da ohne machen…….

Selbst im Wartezimmer beim Arzt habe ich einfach mal die Ruhe genossen, statt mich durch die ganzen Informationen zu quälen. Das ist reine Übungssache und klappt mit jedem Tag ein Stück besser.

Dafür habe ich die Serie Squid Game ohne Smartphone-Unterbrechung zu Ende schauen können. Ganz bewusst darin abtauchen ohne äußere Störungen. Sie voll und ganz auf mich einwirken lassen. Aber ich habe schon gemerkt, jedes Mal, wenn eine langatmige Szene kam oder wir Pause gemacht haben, dass das Verlangen nach dem Handy da war.

Auch ist es sehr entlastend nicht mehr die ganzen dummen Kommentare und aggressive Stimmung unter Social Media Beiträgen an mich heranzulassen zu müssen. Auch, wenn ich selber mich daran nie beteiligt habe. Sie haben mich bewegt. Und das haben die Filterblasen gut hinbekommen, mir genau das anzuzeigen.

Wenn man so täglich in der Informationsflut unterwegs ist und die Filterblasen einen bewegende und ängstliche Beiträge anzeigen, dann manipuliert dies einen schon sehr im Unterbewusstsein. Man bekommt ein verzerrtes Weltbild. So langsam verstehe ich, was damit gemeint ist, das soziale Netzwerke an vielem da draußen schuld sind.

Zu lesen, wie sich die Diskussionsfronten mit Wörtern bekämpfen, durch die Filterblase manipuliert und gewollt. Nur das bringt dauerhaft die Leute dazubleiben.

Sich daraus zu ziehen ist echt befreiend!

Aber das ging für mich nur wie dem rauchen. Ganz oder gar nicht. Also vollen kalten Entzug.

Für mich lerne ich gerade, dass ich gar nichts verpasse. Das, wenn man sich aus dieser Informationsflut raus hält, man trotzdem am Leben teilnehmen kann.

Man kommt wieder zurück zu den Grundlagen. Dabei bin ich genau mit diesen Grundlagen groß geworden. In einer Zeit, bei der man morgens die Tageszeitung gelesen hat. So das grobe, was auf der Welt passiert ist. Und dann hat man sich seinem Alltag gewidmet. Ohne Informationsflut. Nachrichten in Echtzeit. Ohne zu wissen, dass wieder irgendwo ein Sack Reis umgefallen ist.

Wenn man dann noch Lust hatte, zog man sich die Tagesschau um 20 Uhr rein. Oder wartete auf die Tageszeitung am nächsten Morgen. Und das reicht mir gerade auch vollkommen. Mehr muss ich nicht wissen. Weniger aber dafür qualitative Nachrichten. Meinen Kopf entlasten.

Apropos Kopf entlasten. Ich bin in den letzten Jahren sehr vergesslich geworden. Musste mir alles notieren. Ich bin echt schusselig. Ich konnte mir nicht mal mehr einfach Zahlen merken. Das hat sich diese Woche schon rapide gebessert. Ich war mehrfach überrascht, dass ich mich an gewisse Dinge selber erinnern konnte. Ohne das mein Handy es musste. Mal schauen, wo die Reise noch hingeht.

Ich stelle auch gerade fest, dass man dadurch auch ein viel größeres Vorbild seinen Kindern gegenüber wird. Klar werden die auch irgendwann in diese Blase geraten. Aber wenn die Eltern schon den ganzen Tag am Handy hängen, dann werden die Kinder dies genau so. Wenn man ihnen aber vermitteln möchte, das es mehr als nur diese Blase gibt, dann muss man als gutes Vorbild vorausgehen.

Auch bin ich zu mehr Blogeinträgen als sonst gekommen und merkte, wie sehr mich die Vernetzung zum Social Media hin doch auch beeinflusst hat. Es ist echt befreiend wieder „nur“ für meinen Blog zu posten.

Auch ist mir in meinem Umfeld aufgefallen, wie viele doch auch Informations- und Filterblasen süchtig sind. Wie sie in vielen freien Minuten zum Handy greifen. Inhalte konsumieren.

Interessanterweise bin ich auch deutlich weniger gestresst. Dafür habe ich Dinge mehr bewusst wahrgenommen und auch viel mehr Spaß mit meinen Kindern gehabt.

Es ist echt schon krass mit wie viel Informationen wir uns so am Tag voll ballern. Ich habe auch kein Verlangen mehr normale Tagesnachrichten rund um die Uhr zu lesen. Wenn was Schlimmes passiert oder ich etwas wissen muss, dann teilt mir dass das normale Umfeld schon früh genug mit.

Aber zu mehr Geduld, Achtsamkeit und Gelassenheit ist es noch ein weiter Weg. Aber der Schritt der Entsocialmedialisierung war der richtige Anfang.

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