Eines vorweg, der folgende Text ist lang.
Ich habe die bitte, das wenn ihr ihn lest, dann bitte komplett.
Es ist nur ein Gedanken Gewusel, aber um es zu verstehen muss man ihn komplett lesen.
Ich muss das einfach mal ausschreiben, was schon seit Wochen an mir nagt. Mir fehlt im Moment auch der richtige Mensch dazu, um mich über ein solches Thema auszusprechen. Darum muss jetzt mein Blog herhalten, bevor es mich zerfrisst.
Für dies Frage “ob ich den Selbstverteidigungssport weiter mache?”, hatte ich mir jetzt 2 Wochen Zeit gelassen.
Ich habe mir Gedanken darüber gemacht, ob es mir überhaupt was bringt.
Seit fast 7 Monaten mache ich das nun. Und trotzdem laufe ich nach wie vor mit einer scheiß Angst durch die Gegend.
Der ständigen Angst ein Opfer von Gewalt zu werden.
Bis ich selbst mehrfach Opfer von Migrantengewalt geworden bin, kannte ich das Gefühl nicht und konnte es auch nicht nachvollziehen.
Seit ich aber das erfahren musste, traue ich mich ab Abends keine Öffentlichen Verkehrsmittel mehr zu benutzen und bewege mich auch alleine nur ungerne auf der Straße zu Fuß.
Darüber hatte ich auch schon mal ausführlich geschrieben.
Ich war 18 Jahre alt, als ich das erste mal überfallen wurde. Das liegt jetzt rund 15 Jahre zurück.
Da war ich auch nicht gleich verschreckt oder ängstlich. Ich habe das für mich damals unter dem Punkt “zur falschen Zeit am falschen Ort” abgehakt. Ich bin selbst in einem “sozialen” Stadtteil und mit vielen “"Migranten” großgeworden und hatte nie Probleme.
Das kam dann Stück für Stück. Nach jeder Attacke und jedem Überfall ein Stückchen mehr. Über die Jahre eben. Aber auch schon seit vielen Jahren eben.
Es ging mir bei der Frage “weiter machen?” daher auch nicht um den Sport selbst oder der Gruppe. Was besseres hätte ich nicht finden können. Die Leute dort sind Super und bessere Trainer hätte ich auch nicht finden können.
Aber was mache ich den im Ernstfall? Wenn ich wieder angegriffen werde? Einer alleine greift mich ja nicht an. Es waren immer mehrere.
Und Gewalt erzeugt auch immer Gegengewalt.
Die Tage lass ich das noch in der Zeitung:
Kickboardfahrerin (25) schlägt brutalen Räuber nieder
…… Der etwa 16 bis 18-Jährige hatte in Porz-Urbach eine junge Frau (25) überfallen, forderte von ihr die Herausgabe ihres Kickboards. Als die der Aufforderung nicht nachkam, schlug der Brutalo auf sie ein. ……
…. Doch die 25-Jährige wehrte sich, streckte den Räuber mit einem gezielten Schlag nieder, nahm ihr Kickboard und rollte zur Polizei. ….
https://www.express.de/regional/koeln/kickboardfahrerin–25–schlaegt-brutalen-raeuber-nieder/-/2856/8243372/-/index.html
Das Schluss Zitat des Artikel geht mir nicht mehr aus dem Kopf:
….. Trotz der erfolgreichen Gegenwehr warnt die Polizei ausdrücklich vor derlei Aktionen: Das Zurückschlagen könne zu einer "Gewalteskalation" führen. …….
Mal im ernst, was hätte sie den machen sollen? Abwarten bis er mit schlagen fertigt ist. Ihm das Kickboard einfach nach den Schlägen raus geben, nach dem Motto, bin ich selber schuld – hätte ich es ihm doch gleich gegeben?
Sind wir schon soweit in unserer Gesellschaft, das die Polizei rät sich nicht zu verteidigen, damit wir nicht ins Koma getreten werden?
Auf der anderen Seite kann ich es etwas verstehen, er hätte auch ein Messer raus holen können oder wäre völlig durchgedreht.
Aber was soll man den machen? Jedem 16 Jährigen, der sich vor einem stellt und die Wertsachen will – ihm die geben? Oder erst mal nein sagen und schauen ob er zuschlägt und dann klein beigeben?
Auf Zivilcourage zu hoffen, ist vergebens. Als ich damals von zwei Südländern überfallen worden bin, geschah das auch am helllichten Tag gegenüber einer vollen Bahnstation.
Ich verlange von keinem das er eingreift, solange die nur mit dem Messer vor mir stehen und mich noch nicht ins Koma befördern, aber selbst die Polizei rufen ist den Leuten schon zu viel. Lieber das Opfer alleine lassen, als sich damit zu beschäftigen.
Auch die Geschichte mit dem Maler aus Berlin ging mir sehr nah.
Das zeigt auch, es kann jeden treffen!
Ein schlanker, Erwachsender und durchtrainierter Handwerker der nicht alleine unterwegs ist – also nicht das typische Opfer – wird ohne Vorgeschichte und Grund aus Langeweile zum behinderten getreten. Von einer Gruppe Kinder bzw. Jugendlicher.
Während die Täter wohl mit einem Kuschelurteil rechnen können und auf Staatskosten resozialisiert werden, darf die Schwester des Opfers Spenden erbetteln – damit ihr Bruder ein noch halbwegs ehrwürdiges Leben führen darf.
Ich bin wegen meiner Angst schon oft belächelt worden oder auf Unverständnis gestoßen. Ich würde es zu drastisch sehen. Das sind nur “Einzelfälle”.
Ich wünsche keinem eine solche Situation, aber es wird in meinen Augen auch nicht mehr lange dauern, bis diese Menschen merken das dem heute nicht mehr so ist. Es sind keine Einzelfälle mehr und es kann jeden treffen.
Ich habe damals, parallel als ich mit Wing Tsun angefangen habe, aber auch aufgehört gezielt Nachrichten solcher Fälle zu lesen.
Mich nicht mehr bekloppt zu machen, war mein Ziel.
Das ging auch eine Weile gut.
Früher habe ich Seiten wie Einzelfaelle und Pi-News regelmäßig besucht. Mal davon abgesehen, das die mir mittlerweile zu verbittert nach rechts abgebogen sind (weil sie sich auch zu sehr dahin haben schieben lassen), wollte ich es eben auch vermeiden mich bekloppt zu machen.
Im Vergleich: Täglich gezielt nur Nachrichten über Verkehrsunfälle lesen und dann Angst vor dem Auto/Radfahren haben.
Aber es hört trotzdem nicht auf. Die Angst. Weil ich sie immer zu sehen bekomme. Die Gruppen von Asozialen.
Ich weiß das ich teils zu panisch reagiere, aber ein gebrandmarktes Kind scheut das Feuer.
Aber ich scheine auch auf meiner Stirn ein Schild zu haben:
Hey Asi – Mach mich Blöd an.
Erst vor wenigen Tagen bin ich mit meiner Frau, bei schönem Wetter mit dem Rad raus. Ich fahre mit ihr in eine Straße rein.
Vor mir wer fremdes mit Rad, hinter mir meine Frau.
Links sitzt ein Typ in einem Auto und hat das Fenster auf.
Wartet auf grün.
Der vor mir Radelt an ihm vorbei, nix passiert.
Als ich auf seiner Höhe bin brüllt er mich mit irgendeinem ausländischen Wort an und lacht sich darüber kaputt.
Meine Frau fährt an ihm vorbei und er macht nix.
Es war nichts passiert und man hakt so was einfach unter “Spasti” ab. Aber warum immer bei mir?
Es nervt irgendwann. Egal wo ich vorbei fahre oder gehe.
Es ist immer die gleiche Situation.
Um mal ein Beispiel zu nennen, wie ich mich auf der Straße fühle.
Ich sehe von weitem eine Horde Migranten, mein Puls steigt – ich werde nervös. Ich komme an denen vorbei. Mein Körper zittert innerlich vor Angst. Hoffentlich komme ich an denen vorbei. Ich schaue bewusst nicht hin, aber auch nicht Richtung Boden oder weg. Ich schaue normal nach vorne und versuche so wenig wie möglich mir die Unruhe anmerken zu lassen. Das habe ich mittlerweile gelernt. Oft umfahre ich sie auch im großen Bogen. Nehme einen anderen Weg. Auch fahre ich eher über eine rote Ampel, bevor ich neben Ihnen zu stehen komme.
Das ist eine scheiß Situation. Ich versuche auch zu glauben, das von 50 Migrantengruppen, an denen ich vorbei komme und Angst habe, nur 2~5 wirklich gefährlich sind. Aber ich weiß auch nicht wie ich es abschalten soll.
Oft habe ich auch mir anhören müssen, das es vieleicht meine Ausstrahlung macht. Das dieses Pack meine Angst spürt. Weil ich übergewichtig bin.
Ich weiß es nicht und stehe im Moment dem auch sehr hilflos gegenüber.
Mir ist zwar schon länger nichts mehr schlimmes passiert, aber liegt auch an meinen selbsterstellten Regeln um so was zu umgehen.
Keine Öffentlichen Verkehrsmittel bei Dunkelheit, nicht alleine bei Dunkelheit auf die Straße, zu Feierlichkeiten nur mit dem Taxi hin und zurück – ohne groß sich auf Partymeilen aufzuhalten, auf die Kirmes – Straßenfesten oder anderen freien Events nur mit genügend Freunden. Wenn Freunde früher gehen und es immer weniger werden, dann gehe ich auch. Egal wie schön es ist.
Es ist manchmal ein scheiß Gefühl, sich von einer solchen Angst das Leben bestimmen zu lassen, aber ich weiß auch nicht wie ich es abschalten kann.
Irgendwann kam mir auch mal in den Sinn, ob ich noch richtig ticke?
So wie jemand der Stimmen hört oder sich von Agenten verfolgt fühlt.
Weil meine Angst auf der Straße von Jahr zu Jahr stieg.
Immer die Angst im Nacken, jetzt gleich passiert was, wenn ich nicht 100% aufmerksam bin.
Aber ich denke, das ich noch richtig Ticke. Sprich ich denke auch nicht das mir ein Psychologe die Angst nehmen kann, weil sie für mich mit jedem Gang auf die Straße und mit jedem Blick in die Zeitung real ist. Ich denke sie mir nicht aus. Dafür war ich schon zu oft auf der Wache mir Täterfotos anschauen …..
Klar mag meine gefühlte Angst, bei weitem die reale Angst die ich haben sollte, überschreiten. Aber genau da liegt mein Problem.
Wo fängt Paranoia an und wo hört gesunde Angst auf?
Ich glaube auch nicht daran das es besser wird um mich herum.
Die Überfälle an mir waren zu einer anderen Zeit, mit einer anderen Qualität. Da hat man noch “nur” die Wertsachen haben wollen. Oder gab sich mit “nur” ein paar Schlägen zufrieden.
Wenn man am Boden lag, hat man aufgehört. Heute fängt der Asi dort erst richtig an.
Die gleichen Überfälle und Körperverletzungen, welche ich erlebt habe, zur heutigen Zeit – die hätte ich wohl nicht so glimpflich überlebt.
Als ich mit der Selbstverteidigung angefangen habe, hatte ich die Hoffnung die Scheiß Angst aus mir heraus zu bekommen.
Immer diese Paranoia – sobald ich auf die Straße gehe jeder Zeit ein Opfer sei zu können – endlich damit heraus zu prügeln.
Das ging auch eine Weile gut. Keine Ahnung woher die Angst wieder kommt. Ob es die Nachrichten waren, die ich nicht übersehen konnte. Ich habe mit Absicht nicht mehr einschlägige Nachrichten darüber gelesen. Aber wenn es durch die “normalen” Nachrichten geht, dann komme ich nicht daran vorbei.
Vieleicht lag es auch dem TV Bericht, den ich durch Zufall gesehen habe. Keine Ahnung.
Ich habe aber, für mich entschieden weiter zu machen mit dem Sport. Auch wenn es meine Angst nicht mehr senkt, so habe ich doch viel Spaß an dem Sport, die Bewegung tut gut und vor allem sind mir die Menschen dort ans Herz gewachsen.
Ich werde mich erst mal weiterhin damit abfinden, das diese Angst in mir steckt und werde mich weiter nach meinen Regeln fortbewegen.
Auch wenn ich mich damit selber einsperre, so fühle ich mich zu mindestens sicher und wohler.
Heute habe ich mir, um mit dem Gedanken Schlusszumachen, meine 2 Prüfungsurkunden an die Wand gehangen.
Das wollte ich schon was länger machen. Aber jetzt wurde es Zeit.
Vieleicht auch ein wenig Mut, um mich daran zu erkennen wie weit ich schon gekommen bin.
Der “Kung Fu Panda” rechts ist nur ein Platzhalter 😀
Wenn ich es schaffe, werde ich im Mai meine dritte Prüfung machen und die Urkunde dahin hängen.
Dann werde ich mir erst mal Zeit lassen. Daher die drei Plätze.
Dann werde ich erst mal versuchen das, was ich bis dahin gelernt habe zu verbessen.
Kurz noch zum Kung Fu Panda.
Manche würden dort evtl. was Traditionelles hin hängen.
Ein Bild von einem Großmeister, eine Holzpuppe oder die Chinesischen Schriftzeichen von WingTsun.
Aber trotz aller Tradition und Ehre, zählt für mich auch der Spaß dazu. Mit einem Großmeister kann ich mich noch nicht identifizieren.
Ich lerne es um meine Angst in den Griff zu bekommen und noch nicht wegen der eigentlichen Kampfkunst. Auch wenn diese mir immer mehr gefällt und ich schon darüber angefangen habe ein Buch zu lesen. Etwas anderes als WT würde ich auch nicht mehr empfehlen.
Aber kurz gesagt, der Panda passt einfach optisch besser zu mir 😀
Auch habe ich mir Gedanken darüber gemacht, ob ich so offen über meine Gefühle und Ängste schreiben sollte. Weil dann Mitmenschen über mich falsches denken könnten. Mich nicht mehr ernst nehmen oder über mich negativ Urteilen. Aber damit kann ich leben. Dann haben sie nicht verstanden was ich geschrieben habe.
Ich nehme es aber auch keinem übel, weil man eine solche Situation auch nur nach vollziehen kann, wenn man sie selber erlebt hat.
Wenn einen so etwas ständig verfolgt.
Aber ich stehe dazu und denke das es ein richtiger Schritt ist damit offen umzugehen.
So wie ich beim Nichtrauchen jedem erzählt habe das ich nicht mehr rauche. Anfangs hatte ich auch Angst das zu erzählen. Weil die dann munkeln wenn ich es doch nicht schaffe, oder das sie munkeln – das ich es nicht schaffe. Aber es war der richtige Schritt.
Vieleicht finde ich auch irgendwann mal einen Weg aus der Angst heraus zu kommen.
Vieleicht bin ich im Kung Fu auch irgendwann mal soweit, mich wirklich verteidigen zu können. Das sehe ich dann im Ernstfall.
Ich hoffe der bleibt mir erspart ……
Auch diese Woche habe ich einiges zum Testen gedruckt. Ein Brettspiel namens Quoridor: https://www.google.com/search?q=quoridor+spiel Dann…
Den Minecraft-Film haben wir im Rex Köln geschaut. Das letzte Mal drin war ich 1989…
Am Samstag waren wir als Familie in Minecraft - der Film. Unsere Kinder fanden ihn…
Die Tage schaute ich auf meinen Schreibtisch und sah die Meta Quest 3 dort im…
Auch diese Woche habe ich einiges ausprobiert. Endlich sind auch weitere Farben angekommen, so dass…
Die Eisdiele vor meiner Tür hat den Besitzer gewechselt. Und der hat mein Eis aufgepimpt.…
View Comments
Zunächst einmal finde ich es richtig und wichtig, dass du mit dem Sport weiter machst, völlig unabhängig von sonstigen Ereignissen. Denn wie du schon selbst sagst, hat der Sport ja eine positive Wirkung auf dich, ist gut für deine Ausdauer und macht eine Menge Spaß - schon allein deswegen würde ich an deiner Stelle damit dann auch weitermachen.
Was das eigentliche Problem angeht, ist das natürlich wirklich eine verzwickte Angelegenheit. Welche Verhaltensweise nun die Richtige ist, ist schwer zu sagen. Ich fürchte, ein wirkliches Patentrezept, also DIE einzig wahre, richtige Verhaltensweise, gibt es es da nicht. Die ist wohl vielmehr abhängig von der jeweiligen Situation. Wie viele Gegner sind da, sind sie flink, stark, bewaffnet? Machen sie einen selbstsicheren Eindruck oder wirken sie nervös, verunsichert? Zeigen sie selbst Schwächen? All das und noch viel mehr spielt da eine Rolle.
Wenn du dich wehrst, kann dein Gegenüber überrascht sein und von dir ablassen. Oder er ist darauf vorbereitet oder wird dadurch erst recht gereizt und wird noch gewalttätiger. Das kann man nie wissen - diese Ungewissheit bleibt immer. Andererseits ist das ja immer so im Leben, dass man oftmals nicht weiß, wie andere Menschen reagieren. Lächelst du auf der Straße eine fremde Person an, kann die das als reine Freundlichkeit auffassen, oder sie fühlt sich von dir "angebaggert" oder befürchtet, dass du ihr im nächsten Moment ein TV-Abo aufschwatzen willst ;) Was ich damit sagen will: Ungewissheit gehört zum Leben dazu - sie macht auf der einen Seite den Reiz aus, ist auf der anderen aber natürlich mitunter auch gefährlich.
Eine gute Entscheidung war es, dass du nicht mehr gezielt entsprechende Nachrichten verfolgst. Dass das eher kontraproduktiv ist, hast du ja bereits selbst festgestellt. Ist wie mit der Sache, wenn über Krankheiten groß in Zeitungen berichtet wird... plötzlich sind die Wartezimmer bei Ärzten voll, weil alle glauben, die Krankheit zu haben - man macht sich da einfach zu schnell selbst verrückt.
Du hast sicher Recht, wenn du sagst, dass dir auch ein Psychologe nicht helfen kann, die Angst zu nehmen. Aber ich glaube, du hast da eine falsche Vorstellung. Ich glaube, es geht auch gar nicht darum, dir die Angst auszureden. Vielmehr muss es darum gehen, dass du lernst, wie du vernünftig mit ihr leben kannst, ohne dass sie dich so einschränkt, wie es derzeit der Fall ist. Ich hatte zum Beispiel lange Zeit panische Angst vor Hunden, weil mir als Kleinkind mal ein Boxerhund in den Kinderwagen gesprungen ist, sich dann erschrocken hat und laut bellte. Heute weiß ich, dass er mir nix Böses wollte, aber das hatte sich halt in mein Gehirn "eingebrannt". Da hatte ich echt Angst vor Hunden, habe die Straßenseiten gewechselt, wenn mir ein Mensch mit Hund entgegenkam, wenn wir Familienmitgliedern mit Hund besucht haben, mussten die teilweise in andere Räume gebracht werden etc.
Es war echt schlimm, weil es mich und mein Leben in gewissen Situationen eingeschränkt hat... und dass, obwohl ich wusste, dass die Angst eigentlich ungerechtfertigt war. Aber Angst ist Instinkt, da hat der Verstand nicht viel zu melden :D Im Laufe der Jahre habe ich mir dann Stück für Stück beigebracht, dass die Angst nicht über mich bestimmen darf - und falls es dich tröstet, das hab ich ohne Psychologen gemacht ;) Heute kann ich jedenfalls an Hunden vorbeigehen, ohne dass mit der Schweiß ausbricht oder ich die Seite wechseln muss. Gerade bei völlig fremden Hunden ist zwar immer noch ein ungutes Gefühl vorhanden und ich muss erst mit dem Hund "warm" werden, aber das verbuche ich unter reiner Vorsicht. Ich hab auch kein Problem mehr damit, Hunde zu streicheln. Und das ist wichtig. Die Angst oder Vorsicht ist immer noch da, was auch nicht schlimm ist, denn sie schützt auf natürliche Weise vor Gefahren, ABER: sie bestimmt nicht mehr mein Handeln, sondern lässt mich nur aufmerksamer in gewissen Situationen werden.
Ich hoffe, dass ich dir hiermit ein klein wenig helfen konnte. Falls es ein wenig wirr klingt, ist das dem Umstand geschuldet, dass ich einen langen Tag in den Knochen habe und die Konzentration langsam nachlässt. Mir geht es einfach nur darum, dir deutlich zu machen, dass du die Angst nicht "besiegen" musst, sondern nur einen Weg finden solltest, sie deinem freien Willen unterzuordnen.
Hey Heiko,
ich kann zwar nicht aus persönlicher Erfahrung sprechen - ich wohne auf dem Land und komme nur selten in die Stadt - aber nachvollziehen kann ich deine Angst sehr gut. Diese Angst kann man mit kühler Logik alleine nicht in den Griff bekommen. Sie ist auf Grund der Erfahrungen und dem Selbstschutz schon zu tief verwurzelt. Und ich denke einfach, dass es mit der Angst ähnlich wie mit dem Rauchen ist. Ein ständiger, vermutlich lebenslanger Kampf gegen das Gefühl. Manchmal gibt es gute Abschnitte, manchmal auch wieder Rückschläge.
Meiner Meinung nach ist das Kampftraining das Beste was du machen kannst. Diese ganze Geschichte mit Gewalteskaltion ist Müll. Inzwischen herrscht auf den Straßen - wie du selber schreibst - Krieg. Normale, menschliche Mechanismen funktionieren bei vielen Jugendlichen/Erwachsenen nicht mehr oder nur eingeschrenkt. Hier hilft wirklich nur noch sich selbst zu verteidigen. Die Alternative wäre sich zusammentreten zu lassen.
Das Training baut dich mental und physisch auf und hilft dir im Ernstfall ungemein. Wenn die Mechanismen der Selbstverteidigung mal automatisiert sind, dann handelst du in einer Gefahrensituation instinktiv.
Also ich würde auch, auf jeden Fall beim Training bleiben :-)
Vielleicht hilft dir ja folgendes. Wenn du das nächstemal mit der Angst konfrontiert wirst, beobachte sie einfach und schau was passiert. Setz dich einfach mal geistig auf eine andere Ebene, so als würde die Angst und du zwei verschiedene Persönlichkeiten in deinem Kopf sein. Und wenn du das geschafft hast, beobachte einfach wie sie entsteht, was sie macht und wo sie hin geht, ohne Emotion oder Bewertung. Das relativiert ungemein und hilft einem dabei sich nicht von der Angst beherschen zu lassen. Braucht aber auch etwas Übung.^^
Danke euch beiden für eure Beiträge.
Muss Sie erstmal verdauen :D
Aber ich habe sie gelesen!
servus heiko.
Wie man im ernstfall reagieren soll weiß man ja erst wenn es soweit ist. Vor ziemlich genau 9 jahren kniete ich in einer ecke und ein 15jähriger afrikaner hielt mir eine (wie sich später herausstellte unechte) pistole ins genick. ok, die situation entstand damals berufsbedingt (mittlerweile bin ich ja zum glück schreibtischtäter :) ), aber ich kann dein problem verstehen.
Wie soll man sich verhalten? Am besten so, wie man für sich selbst die beste chance sieht, heil rauszukommen.
habe ich tipps für dich? Nicht wirklich, leider... Kann dir nur mein verständnis geben. Na ok, der rat, psychologische hilfe in anspruch zu nehmen liegt auf der hand. Es könnte dir dann wesentlich besser gehen.
Lg,
guse
Hey Heiko,
wohnst du denn in so einer brisanten Gegend? Ich wohne auch in einer größeren Stadt, hier ist es aber eher so, dass es einzelne Stadtteile gibt, die bekannt für ihren Ausländeranteil und damit verbundenen Probleme sind. Ich weiß, es ist alles wieder schrecklich pauschalisiert, aber ich meide diese Stadtteile und auch Discotheken und Bars mit überdurchschnittlichen Ausländeranteil.
Gar nicht unbedingt aus Angst, einfach, weil ich gar nicht in so eine Situation geraten möchte.
ist schon sehr schade, dass die wenigen idioten einigen leuten das leben so sehr zur hölle machen.
ich mach auch kampfsport und fühle mich recht sicher. um ehrlich zu sein wüßte ich auch nicht, was ich machen sollte, wenn mich jemand angreift.
ab wann ist es überhaupt ok, den anderen stark zu verletzen, wenn man selber angegriffen wird?
vielleicht würde es dir helfen, wenn du wirklich mal gegen dein übergewicht angehst. ich weiß da schon wovon ich spreche. bei mir ist eher das gegenteil der fall, dass ich zu dünn bin oder war. ich hab jetzt 2 jahre hart gekämpft, um 10 kg raufzubekommen. ich glaub es ist mindestens genau so schwer jeden tag mehr zu essen als einem lieb ist als weniger. vielleicht wäre ja das fitnessstudio auch was für dich.
kann dir eigentlich keine tipps geben. wollte auch eher zum ausdruck bringen, dass ich deinen beitrag aufmerksam gelesen habe und hoffe, dass du mit dem wt weiter machst und gegen die angst vorgehst.
aufmunternde grüße aus dem norden!
Mein Übergewicht ist ein reines Ernährungsproblem.
Ich fahre nur Fahrrad (habe keinen Führerschein und meide ja öffentliche Fehrkehrsmittel) und gehe 3 mal die Woche zum Kampfsport.
Am Donnerstag gehe ich zu einem Ernährungsseminar unserer Apothek.
Das sind insgesamt 5 Kurse. Mal schauen wie weit ich komme :D
Das Problem mit den Stadtteilen kenne ich. Die haben wir auch.
Aber das Problem mit den "Gruppen" liegt wohl an unserer Stadt.
Als ich in Hamburg war, die viel mehr solcher Verbrechen haben, konnte ich mich viel lockerer bewegen. Weil ich im Zentrum und in dem Stadtteil des Freundes "Wandsbeck" ich nicht eine solcher Gruppierung gesehen habe. Aber dafür oft Polizeistreifen.
Bei uns ist das Pack überall und vorallem im Zentrum.
Aber das liegt wohl einfach an NRW und auch an unserer Strucktur.
bei permanenten angstzuständen, die den täglichen ablauf in extremer art und weise beeinflussen, sollte man schon einen psychologen konsultieren. die gefahr, dass man da immer weiter reinrutscht, wird man durch selbstverteidigungskurse auch nicht wegbringen...
(bruce lee und chuck norris verkloppen mal schnell 8 leute auf einmal - in der realität siehts anders aus... aber unabhängig davon: mach den kurs weiter! ist gesund und in einzelfällen kanns dir natürlich helfen)
Ganz ehrlich Leute, ich glaube nicht das ein Psychologe Heiko helfen könnte. Gut, wie er am Besten mit der Angst umgehen sollte, dazu kann er bestimmt hilfreiche Tipps geben. Aber die Angst ist ja nicht unbegründet. Sie entsteht ja gerade durch ein Schutzverhalten das ganz natürlich ist. Und wenn mir das schon so oft wie dem Heiko passiert wäre, würde ich wahrscheinlich am gleichen Problem knabbern. :-)
Desweiteren glaube ich auch nicht, dass es am evtl. Übergewicht liegt. Diese Gruppen haben komischerweise ein Gespür für Menschen wie Heiko. Fast wie Hunde können die Angst riechen. Und darin liegt meiner Meinung nach auch das Problem warum gerade Heiko immer wieder von diesen Typen angemacht wird.
Deswegen bin ich der Meinung, dass du unbedingt mit dem Training weiter machen musst. Ab einem gewissen Grad steigt deine Selbstsicherheit. Die Angst bleibt vielleicht, aber du hast dann eben die Möglichkeit dich in einem Konflikt zu wehren. Und alleine sich dieser Tatsache bewusst zu sein, hilft meistens schon ein anderes Auftreten zu haben. Und ich glaube das schreckt dann viele - nicht alle - schon ab.
Aber ich denke, dass dir das trotzdem immer mal wieder passieren wird Heiko. Ich kenne dich als guten, warmen und weichen Menschen und das strahlst du auch aus. In einer normalen Umgebung alles sehr positive Eigenschaften, aber Benzin für das Feuer dieser Gruppen. Die Stürzen sich auf sowas, weil sie es durch ihre versäumte Erziehung und ihren falschen Vorstellungen als Zeichen von Schwäche halten.
Da schliess ich mich an. Selbstbewusstsein ist alles, und eine Kampfsportart ist unter anderem ein guter Weg dahin.
Als übergewichtige die darunter leidet, hab ich früher oft überlegt, was denken die leute über dich, hoffentlich sagen sie nichts, etc. blabla. Als ich das noch an mich rangelassen habe, kamen auch öfter von Fremden wirklich beleidigende Tiefschläge. Seit ein paar jahren achte ich nicht mehr auf meine Umgebung und denk auch nicht mehr darüber nach was andere sagen könnten. Seitdem kam so was nicht mehr vor. Ok, als Frau wird man nun für gewöhnlich nicht zusammengeschlagen, ich denke auch dass sowas hier nicht so oft vorkommen könnte (ist Köln wirklich so schlimm?), aber die Situation ist wohl die gleiche... man ist halt ein leichtes Opfer und derjenige spürt die eigene Unsicherheit...
Ich melde mich ja nur selten - wobei ich täglich hier vorbeischaue... der Artikel heute hat mich aber so berührt, dass ich dann doch mal meine Meinung abgeben mag.
Dein Training würde ich nicht dran geben - es ist dir wichtig und tut dir gut, dass merkt man immer, wenn du darüber berichtetst. Und da geht es weniger um die Angst/Selbstverteidiung, als um den inneren Bewegungs-Schweinehund, das Überschreiten von eigenen Grenzen und dem Erfolg (auch in der Gruppe).
Das einige so vehement gegen eine psychologische Begleitung sind, ist für mich sehr irritierend. Klar kann ein Psychologe nicht in einer Sitzung jahrelang "antrainierte" (sehr verinnerlichte und schon ausgebaute) Angst verschwinden lassen - Zauberer sind das nicht.
Und den Knopf, der die Angst abstellt gibt es ebenso wenig wie den Knopf, mal eben die Kilos purzeln zu lassen (mal so von einer Ü100 zum anderen ;o) ).
Aber: Es gibt extra für diese Ängste geschulte Menschen (zum Beispiel beim "Weißen Ring"), die sich um die Opfer von Gewalt und deren erlebten Konsequenzen von Gewalt (Angst) gezielt kümmern - und diese verstehen... Zudem gibt es auch Psychologen, die sich weniger im psycholanalytischen Aufarbeiten zu Hause sehen, sondern in einer verhaltenstherapeutischen Fachrichtung - sich also um Alltagsbewältigung kümmern.
Vielleicht nimmst du ja einfach mal Kontakt auf - du entscheidest dann ja, ob und wie du dich darauf einlässt. Einen Versuch ist es allemal wert, wenn dein Alltag mittlerweile so beeinträchtigt ist und Lebensqualität fehlt.
www. weisser-ring.de
LG von einer Nicht-Psychologin (bevor da wilde Theorien losgehen, hihi)
Mach die Selbstverteidigung weiter.
Aber nicht mit der Begründung, dass du dich dann im Ernstfall verteidigen könntest. Denn dann würdest du dir was vormachen. Es kann sein, dass du dich verteidigen kannst, kann auch nicht.
Nach sieben Monaten würde ich nicht auch erwarten, dass eine Angst die seit 15 Jahren besteht einfach weg geht. Du bist auf dem Weg und es wird noch dauern.
Ich denke aber für deine Persönlichkeitsentwicklung tut der Sport dir sehr gut! Und wenn du selbstbewusster wirst, wirst du vielleicht eher das "Schild auf der Stirn" los. Das Schild ist aber gar nicht da, das existiert nur in deiner Wahrnehmung. Du nimmst gewisse Situationen stärker wahr als andere. Durch deine Angst. Andere würden Asi-Sprüche gar nicht beachten und sofort vergessen. Aber jeder hat irgend so ein Problem oder ein Thema, was ihn halt berührt. Damit musst du nicht unbedingt zum Psychologen. Kannst du natürlich trotzdem, wenn du willst. Aber ob dir das hilft weißt du auch nicht vorher. Du kannst es auch selbst weiter bearbeiten. Das tust du ja auch offensichtlich, denkst sehr viel nach... Deine Vorsichtsmaßnahmen finde ich nicht so schlimm. Ein kleiner Tick. Du hast ja im Grunde gar nicht so unrecht damit, nur übertreibst du ein bisschen. es gibt Schlimmeres!
Es ist gut dass du dir dessen bewusst bist und daran arbeitest.