Eigentlich hatten wir nicht mehr vor, einen Praktikanten in unserem Handwerksbetrieb aufzunehmen.
Zum einen sind wir durch den Onlineshop so geschrumpft, das wir dieses Jahr keinen Azubi mehr Ausbilden können und die meisten Praktikanten das Praktikum machen um eine Azubistelle zu erhalten.
Zum anderen kann ich mich nicht mehr daran erinnern, das nur ein Praktikant länger als eine Woche durchgehalten hat ohne sich krank zu melden.
Nun haben wir uns durch ein Projekt der Innung breitschlagen lassen doch noch mal einen Schülerpraktikanten aufzunehmen.
Das Projekt sollte den Schülern das Handwerk näher bringen. Eine Woche in der Innung die Theorie und eine 2 Wochen bei uns.
Nun sind wir kein “Bau” Handwerker. Wir machen “nur” Kundendienst.
Sprich bei uns muss ein Praktikant keine Schlitze klopfen oder Schutt Schleppen.
Dennoch hat auch dieser Praktikant nur 2 Tage ausgehalten. Am dritten Tag hat er unentschuldigt gefehlt.
Seit dem 4ten Tag meldet er sich jeden morgen pünktlich am Telefon um sich krank zu melden ……..
Er ist, im Gegensatz zu den anderen Praktikanten, ein lieber und netter Junger Mann.
Gepflegter Eindruck, konnte sich sauber ausdrücken und hatte eigentlich einen gesamt ordentlichen Eindruck hinterlassen.
Aber laut der Lehrerin fehlte es zuhause an Disziplin, bzw. jemanden der ihn unterstützt. Wie so oft …….
Ja,
das mit dem sozialen Umfeld sollte man nicht vernachlässigen. Und das wird leider immer schlechter – bei immer mehr Arbeitslosen leider nicht verwunderlich, dennoch traurig.
Immerhin: er meldet sich regelmäßig krank. Ist zwar nun nicht das Ding, aber dort eine Disziplin. Vielleicht könnte man bei so einem Gespräch dann doch mal ansetzen. Obwohl er wahrscheinlich keinen Sinn sieht – schließlich bietet ihm sich ja keine Möglichkeit einer Ausbildungsstelle.