Es war schon spät am Abend im Krankenhaus und so langsam musste auch meine Tochter ins Bett. Ich gab meiner Frau und meinem Sohn einen Kuss und fuhr mit meiner Schwiegermutter Richtung nach Hause.
Ich überlegte noch ob ich meine Schwiegermutter vorher bei ihr zu Hause absetze, weil nun ja alles geschafft war.
Ich entschied mich aber dagegen, so konnten wir gemeinsam am nächsten Morgen wieder zu meiner Frau fahren.
Gerade zu Hause angekommen klingelte mein Handy.
Meine Frau war auf der anderen Seite dran und bat mich so schnell wie möglich wieder zurück ins Krankenhaus zu kommen. Sie müsste noch mal operiert werden.
Ich setzte zuhause meine Schwiegermutter und Tochter ab und fuhr gleich wieder zurück.
Im Kreißsaal angekommen teilte mir die Krankenschwester mit dass meine Frau schon in der OP ist und ich bitte auf unseren Sohn aufpassen soll.
Das war eine sehr unangenehme Situation. Weil auch die Schwester mir nicht richtig mitteilen konnte was gerade los ist.
Nach rund einer Stunde kam dann der Arzt zu mir und erklärte was passiert ist. Liebe Leser, bitte habt Verständnis dass ich hier nicht ins Detail gehen kann und möchte.
Er sagte mir weiter dass meine Frau nun zur weiteren Beobachtung auf die Intensivstation gebracht wird. Wenn alles gut geht ist sie morgen früh wieder da.
Kaum kam meine Frau aus dem Operationssaal raus, waren auch schon Rettungssanitäter da, welche meine Frau ins Nachbar Gelände zur Intensivstation brachten.
Überall waren Sensoren angeschlossen und diverse Monitore Piepsen am Krankenbett.
Und weg war sie. Der leitende Arzt versuchte mich noch etwas zu beruhigen und meinte das wäre nur der reine vorsichtshalber. Ihr würde es wieder sehr gut gehen.
Das war echt kein schöner Moment. Das war das erste Mal dass ich richtig Angst hatte um sie.
Die Schwestern auf der Wöchnerinnenstation waren so lieb und haben mir ein eigenes Zimmer zur Verfügung gestellt, wo ich mit meinem Sohn die Nacht verbrachte.
Auch hielten sie meinen Sohn für ein paar Stunden bei sich zur Kontrolle, damit ich auch etwas schlafen konnte. Letztendlich war ich seit fast mehr als zwei Tagen auf den Beinen und hatte nur ein paar Stunden geschlafen.
Als sie mir um 4 Uhr meinen Sohn rein brachten, war an Schlaf nicht mehr zu denken. Auf der einen Seite machte ich mir unheimliche Sorgen um meine Frau und auf der anderen Seite wachte ich über unseren Sohn.
Als meine Frau um 10 Uhr wieder zurück ins Zimmer geschoben wurde war ich mehr als erleichtert. Ihr geht es wieder sehr gut und alles kann jetzt wieder seinen geregelten Gang gehen.
Wenn ich dem ganzen etwas Gutes entnehmen kann, dann dass wir die Uniklinik ausgewählt hatten. Trotz aller Turbulenzen waren sie Notfall für uns super da. Wir wurden erstklassig versorgt und hatten alles was wir benötigten an einer Stelle.
Des Weiteren kam ich meinem Sohn so nah wie ich es sonst nicht gekommen wäre. Weil ansonsten wäre ich nach Hause gefahren und hätte ihn erst am nächsten Tag wieder gesehen.
Jetzt kann das Leben als zweifacher Papa erst richtig beginnen.
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