Mittlerweile hat sie ihren festen Schlafrhythmus und fängt an deutlich mehr zu brabbeln.
Pukken dürfen wir sie seit einer Woche nicht mehr, da sie sich angefangen hat zu drehen.
Die Entscheidung mich komplett aus der Selbstständigkeit zurück zu ziehen und auch dem 450 Euro Minijob nicht mehr nach zugehen – war nicht einfach – aber genau richtig. Ich fühle mich deutlich besser und merke das ich auch wieder viel besser schlafe.
Ich gehe derzeit 2 mal die Woche zum Sport. Mit der Ernährung versuche ich es auch wieder in den Griff zu bekommen, aber das will noch nicht so ganz.
Meinen Job im Sicherheitsdienst habe ich immer gerne gemacht. Auch wenn er oft anstrengend war, dennoch machte ich ihn mit viel Leidenschaft. Vielleicht auch, weil er mir die Angst vor dem “draußen” nahm. Als eine Art Schocktherapie.
Aber ich habe nicht nur eine Tochter bzw. eine Familie. Ich habe auch ein eigenes Leben. Ich bin ein Workaholic und liebe es zu arbeiten.
Schon vor der Geburt meiner Tochter hatte ich mir vorgenommen ein Stück zurück zu treten. Aber ich muss mir eingestehen, das ich dies nur schlecht umgesetzt habe. Das ich doch immer noch zu viel nach der Arbeit gemacht habe.
Die letzten drei Wochen und Ihre Schicksale habe mich noch mal Wachgerüttelt. Was bringt mir das ganze Geld und die Arbeit, wenn ich plötzlich unter der Erde liege?
Früher hatte ich nie viel Geld, aber dafür das Leben in vollen Zügen genossen. Wenn ich über die alten Zeiten im Blog blättere, dann sehe ich heute was ich früher besser gemacht habe. Ich habe einfach gelebt.
Heute wiege ich wieder viel zu viel und bin völlig unbeweglich. Das liegt auch an dem Stress, welchen ich gerne mal weg gegessen habe.
Und so habe ich für mich entschieden, das ich das jetzt mache wie damals mit dem Nichtrauchen. Ganz oder gar nicht!
Angefangen mit meinem Nebenjob im Sicherheitsdienst.
Diesen werde ich nicht mehr ausüben. So schwer mir das auch fällt. Dieses Jahr viel es mir unheimlich schwer nicht mit zum 24h Rennen zu fahren. Die Woche durcharbeiten habe ich geliebt.
Aber ich habe auch gemerkt das mir der Urlaub, welchen ich für die Zeit nahm, am Ende fehlte. Das kaum noch erholt war.
Meine Stichschutzweste, welche ich bei vielen Einsätzen getragen habe, ist jetzt verkauft. Das klingt jetzt nicht spektakulär, aber ist für mich ein schwerer Schritt. Es ist für mich Symbolisch.
Das begraben meines Nebenjobs.
Wenn in den nächsten Wochen meine Steuer zurück kommt, werde ich mein Gewerbe abmelden. Auch das habe ich geliebt. Es lief gut, ich hatte sehr viel zu tun und hatte nicht einen Zahlungsausfall!
Ich habe zwar Anfang des Jahres schon einen Rundumschlag gemacht. Kunden angeschrieben das ich nicht mehr sofort erreichbar bin, das ich nicht mehr alles machen und vieles abgeben werden. Aber das ging eben nicht von heute auf morgen.
Was den eigentlich Job anging, lag hier der größere Stress vor der Türe. Die Sorge alles richtig zu machen. Die Verantwortung.
Ich habe es immer gerne gemacht, aber den unbewussten Stress habe ich wirklich unterschätzt. Auch wenn es mir unheimlich schwer fällt “Nein, ich kann nicht” zu sagen, so sehr merke ich es an meinem Gemüt wie gut es tut – wenn ich dennoch “Nein” sage.
Ich merke es auch am Schlaf. Die letzten Monate hatte ich nicht mehr als 0,5~1 Stunde Tiefschlaf. Seit ich zurück gerudert bin und auch mich langsam damit abgefunden habe, seit dem schlafe ich laut Tracker wieder 2 Stunden und mehr im Tiefschlaf. Ich habe auch viel weniger Wachphasen.
Was mache ich mit der gewonnen Zeit?
In erster Linie Familie. Frau und Kind stehen an erster Stelle. Und danach nur noch ich! Meine Hobbys und ich. Also Krav Maga, Ernährung, Blog und Technik.
Auch habe ich mir vorgenommen wieder viel mehr unter Menschen zu gehen. Soziale Kontakte aufleben zu lassen.
Natürlich werde ich Familie und Freunden gerne weiter helfen (das muss ich schreiben bevor ihr das falsch versteht, weil ihr ja alle hier heimlich mitliest 🙂 aber das war auch nie “stressige Arbeit” für mich, sondern ich helfe gerne.
Aber Geld verdienen und viel größere Verantwortung tragen, weniger Freizeit haben und nicht “leben”, das werde ich so schnell nicht mehr. Auch wenn ich sehr früh das Handtuch schmeiße, aber lieber jetzt als es zu merken wenn es zu spät ist.
Beide Jobs waren Toll und ich habe viel gelernt, aber jetzt freue ich mich auf mein Leben!
Ich muss sagen – der Schritt im November sich Selbstständig zu machen – mit dem was ich kann – war der richtige Schritt. Ich sitze gerade im Cafe mit meinem Laptop und arbeite an der Webseite einer Kundin.
Dabei genieße ich das Wetter, die Sonnenstrahlen, den Cafe und das Frühstück. So sehr ich meinen Job im Sicherheitsdienst mag, so verdiene ich hier nun mehr und die Arbeit ist für mich entspannter.
Ich werde zwar im Sicherheitsdienst hier und da arbeiten, aber meine Selbstständigkeit hat Vorrang. Es macht mehr Spaß von der Couch oder Cafe aus zu arbeiten 🙂
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