Zum Inhalt

Tote Innenstadt – Tschüss C&A

Ich war nach einer gefühlten Ewigkeit mit der Familie mal wieder in der Innenstadt. Ein paar Klamotten für den Sommer und Urlaub kaufen.

Als „junger Mann“ bin ich in den 90ern und 2000ern gerne in die Stadt gefahren. Egal, ob Jeans Palast oder C&A. Die Coast Taschen waren der Kult 😉

Mit den Jahren wurde mir die Innenstadt immer unsympathischer. Vieles war oft vergriffen, das Personal wurde komischer und auch immer weniger Fachgeschäfte waren vorhanden. Ich bin dann immer öfter in ein Einkaufszentrum in der Nähe gefahren. Später dann habe ich vieles nur noch Online bestellt.

Für Klamotten bin ich aber immer noch gerne in die Stadt gefahren. Direktes anprobieren und kaufen.

Dass die Innenstadt stirbt, habe ich auch von außen erst gar nichts gesehen. Zu mindestens hier in Köln auf der Hohe Straße war alles völlig überfüllt. Trotz Dauerregen. Im Parkhaus musste ich schon warten, auf einen freien Platz.

Aber als ich dann in die Übergrößenabteilung für Herren beim C&A wollte, erfuhr ich, dass diese nur noch online existiert. Und auch der C&A, welcher sich normalerweise über vier Etagen erstreckt, wurde auf zwei runter dezimiert.

Ich fragte warum, ob man umbaue? Die Mitarbeiterin meinte, nein – die Etagen sind zu, damit wir nicht schließen müssen.

Da war ich erst einmal baff. Ein großes Modehaus, welches immer voll war, nicht der günstigste auf dem Markt ist, kam mir vor wie kurz vor dem Sterben.

Ich fand es erschreckend und traurig zugleich. Aber so ist eben der Wandel der Zeit und mit der Pandemie hat auch der letzte gelernt, wie man Online bestellt.

Ich denke, das war dann für mich der Gnadenstoß – nicht mehr in die Stadt zu fahren. Mehr als der C&A war meist ohnehin nie mein Ziel. Geschätzt 90 % der Läden sind sowieso für Touristen ausgelegt, welche den Dom sehen möchten.

Aber ich denke auch, dass sich Geschäfte wie der C&A selbst damit zerstören. Das mag meine selektive Blase sein, in der ich lebe, aber ich möchte nicht so viel Online bestellen und zurückschicken.

Freunde von mir lachen bestimmt, wenn sie das lesen 😉 Ich lebe weitestgehend Online und auf der Arbeit kommt fast jeden Tag ein Paket für mich an. Aber ich sende fast nie was zurück, weil ich weiß, was ich möchte. Bei Klamotten ist das anders. Das muss ich an mir selbst sehen.

Und gerade in Übergrößen war der C&A für mich Marktführer vor Ort. Nun bekomme ich das nur noch Online. Wenn ich aber sowieso keine Wahl habe und Online bestellen muss, werde ich mir auch mal die Mitbewerber anschauen, welche es dort gibt. Das habe ich bis dato nicht, weil ich meine Größe vor Ort kannte und eben die Gewohnheit mich dort einkaufen ließ. Wenn ich den Retourenmist machen muss, dann werde ich auch anderweitig bestellen.

Published inPrivates

2 Comments

  1. Tanja Tanja

    Hallo Heiko,
    genau das gleiche ist auch in Düsseldorf. Das ist mega traurig.
    Wir brauchten auch letztens spontan etwas netteres als Tshirts, da es zu einer Taufe ging. Also sollte es der C&A werden. Ich habe in der großen Größen Abteilung (die auch mega geschrumpft ist) noch etwas gefunden. Mein Mann dagegen halt nicht, weil es nur noch Online möglich ist. Das viel aber raus, da es bereits in 4 Tagen auf die Taufe ging. Und dann ist alles auch nicht mehr einladend in der Innenstadt. Die war ja Jahrelang nur eine Baustelle und ist jetzt fertig, aber mich lädt das ganze nicht ein.
    Ich sehe das genauso wie Du.
    Liebe Grüße aus Düsseldorf

  2. Klamotten kaufen wir auch lieber im Einzelhandel statt online. Hab auch kein Bock auf das zurückschicken.
    Der C&A ist schon lange aus Ludwigsburg verschwunden und die restlichen Läden sind auch nicht mehr so proppen voll. Was sich hält, sind kleinere Läden wo auch der Service nicht von einer mürrischen Aushilfskraft durchgeführt wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.