Die Zeit vergeht.
Meine Frau hat mit den Kindern schon fleißig dekoriert und der erste Plätzchenteig ist auch bereits vorbereitet.
Der erste Advent ist schon rum und ich bin immer noch nicht in Weihnachtsstimmung.
Im Gegenteil.
Ich habe mich oft gefragt, woran das liegt, dass die Weihnachtsstimmung – welche ich früher gerne zelebriert habe – mir heute völlig verloren gegangen ist.
Selbst mit den Kindern. Ich singe mit ihnen die Lieder, schauen die Weihnachtsfilme und lesen Weihnachtsgeschichten. Aber ich komme nicht mehr in diese Feiertagsstimmung.
Ich denke, es liegt zum einen daran, dass ich auch zum Jahresende nicht zur Ruhe komme. Früher merkte man, dass die Jahresendzeit kam. Es wurde überall ruhiger. Man spürte richtig, dass alle und alles Richtung Jahresendzeit ging.
Heute ist jeder Tag gleich. Egal, ob ein Tag vor Weihnachten oder mitten im Jahr. Im Gegenteil, die freien Tage dazwischen sind nur noch ein durch Hetzen geworden.
Davor muss noch alles erledigt werden, damit man dann die drei Tage Weihnachten durchziehen kann, um dann da weiterzumachen, wo man aufgehört hat. Auch die Tage danach gehen wie gewohnt mit Volldampf weiter.
Wie ich das ändern soll, weiß ich noch nicht, aber so wie es jetzt ist gefällt es mir nicht!
In der Kita unserer Tochter gab es 6 Coronafälle, was dazu geführt hat, dass unsere Tochter letzte Woche Dienstag in Quarantäne gesetzt wurde. Nach einem PCR-Test gestern darf sie heute wieder hin. Meine Frau blieb dann die letzten Tage zu Hause, lies unseren Sohn auch gleich da.
Unser Sohn testet derzeit seine Grenzen aus, was mit einer verbundenen Quarantäne die Hölle ist. Eine nervliche Belastung, die man nicht beschreiben kann. Ich ziehe meinen Hut vor der Geduld meine Frau. Ich habe schon längst resigniert, nehme es einfach hin, habe da auch irgendwie nicht mehr die Kraft für.
Und er ist gerade mal 3,5 Jahre alt. Weit weg von der Pubertät…..
Ich frage mich ernsthaft, wie das andere Familien machen? Oder andere Väter? Was mache ich falsch? Mich gibt es ja gewissermaßen nicht mehr als Person. 6 Uhr aufstehen, Arbeit, 16 Uhr nach Hause, Frau mit Kindern unterstützen bis 20~21 Uhr, Essen, duschen, 22 Uhr schlafen, 6 Uhr aufstehen, Arbeit, ………
Sämtliche Hilfe, mein Kleingewerbe und auch den Minijob habe ich entfernt. Ich zocke fast nicht mehr, habe mich entsozialmedialisiert und habe mein Handy verbannt. Soziale Kontakte habe ich nur noch hier und da per Whatsapp. Bin nur noch voll für die Familie da. Das merke ich auch an meinem eigenen Körper. Ich wiege mittlerweile jenseits der 130 Kilo und habe auch da völlig resigniert. Habe aber weder die Motivation noch die Kraft daran was zu ändern.
Wie könnte ich das ändern? Würde ich nach meinem Feierabend zu Hause fern bleiben, z. B. meinem Kampfsport Hobby nachgehen, so ginge das alles zulasten meiner Frau. Sie wäre dann nach ihrer Arbeit alleine zu Hause. Müsste die Kinder alleine beschäftigen, sie alleine ins Bett bringen. Alleine alle Konflikte lösen. Nur damit ich mein Leben weiter leben kann. Das wäre nicht fair. Dann würde sie auch ausbrennen.
Wahrscheinlich verbringen wir einfach zu viel Zeit mit unseren Kindern. Kümmern uns zu sehr um sie. Wir sollten unsere Kinder mehr vor TV und Tablet parken. Sie in ihr Zimmer schicken und sich selbst beschäftigen lassen. Hauptsache weg. Dann stimmt zwar die Bindung nicht mehr, aber dafür kann jeder auch wieder mehr seinen eigenen Interessen nach kommen …….
Wir merken jeden Tag, dass uns die Unterstützung von extern (z.B. Paten oder Familie) fehlt. Jemand, der uns einfach mal die Kinder in einer gewissen Regelmäßigkeit für ein paar Stunden abnimmt. Zum Energietanken. Jemand, auf den die Kinder sich freuen.
Wir haben zwar eine Babysitterin, aber sie macht ja keinen Ausflug mit ihnen. Sie passt nur zu Hause auf die Kinder auf. Alles andere wäre eine Nanny. Damit ist dann einfach mal zu Hause nichts tun ausgeschlossen. Passt sie zu Hause auf, müssen wir raus. Das ist dann wieder mit Stress verbunden. Alles nicht optimal.
Aber das stehen wir nur gemeinsam durch. Bis die Kinder deutlich selbstständiger sind. Dann gibt es vielleicht auch wieder uns. Dann können wir vielleicht uns auch einfach mal gemeinsam auf die Couch setzen und die Kinder sind in guten Händen oder beschäftigen sich selber.
Meine Frau war vor drei Wochen mit ihren Freundinnen von Freitag an weg und ich war mit den Kindern bis Sonntag alleine. Kommendes Wochenende noch mal. In der Vergangenheit war das auch schon öfter der Fall. Wo ich vor 2 Jahren noch mega stolz drauf war, ist heute bei mir/uns Normalität.
Ich hätte gepostet, wie toll ich doch bin, das alleine zu machen 😉
Was wir alles gemacht haben oder machen würden.
Aber es ist einfach bei uns zur Normalität geworden. Also nicht das meine Frau immer weg ist 😉
Sondern, dass es nichts mehr besonderes ist, wenn ich alleine mit den Kindern bin. Sowie bei meiner Frau.
Egal, ob ein Tag oder eine Woche.
Meine Kinder fragen dann auch nicht nach ihr, so wie sie auch nicht nach mir fragen, wenn ich weg bin.
Für sie und uns ist es völlig normal, dass wir 50/50 Eltern sind.
Eines möchte ich klarstellen, da es hin und wieder missverstanden wird:
Es soll nicht der Eindruck erwähnt werden, dass ich alleinerziehend bin. Ohne meine geduldige Frau wäre ich aufgeschmissen. Was sie leistet, ist genauso beachtlich. Sie hat genau so viel wie ich zu tragen und erträgt es deutlich stiller. Davon muss ich mir oft eine Scheibe abschneiden. Aber es ist mein Blog, in dem ich über mich schreibe. Und alles andere ist die Privatsphäre meiner Frau. Daher ist dies hier nur die selektive Wahrnehmung von mir.
Dass es nicht „normal“ ist, sehe ich in meinem Umfeld. Da passiert es eher selten, dass die Väter regelmäßig alleine mit den Kindern sind. Egal, ob ein paar Stunden oder Tage. Ich bin auch etwas Neidisch darauf. Klar hätte ich lieber mehr Zeit für mich. Aber das geht bei uns leider nicht und so machen wir das beste draus.
Vor einiger Zeit hat sich ein Nachbarkind im Innenhof beim Radfahren leicht weh getan. Der Vater konnte es nicht trösten, die kleine lief mit „Mmmmaaaaammmaaa“ gleich vom Innenhof in die Wohnung. Das würde mir das Herz zerreißen. Ich bin da schon stolz drauf, dass meine Kinder mich genau so wahrnehmen wie meine Frau. Dass ich in allem „gleichberechtigt“ bin bei den Kindern.
Es kostet mich zwar auch eine Menge Ressourcen, aber wir haben eben keinen, der meine Frau oder mich regelmäßig unterstützt, wenn der andere nicht da ist.
Ich musste einfach lernen alleine klar damit zu kommen und das tue ich sehr gut, das sehe ich am Umgang mit meinen Kindern.
Auf der anderen Seite bin ich auch froh eine so schöne Bindung zu haben, das macht den Alltag deutlich entspannter.
Zum Wochenende hin, wo endlich die Quarantänezeit vorbei ist, werde ich mit unseren Rabauken noch mal versuchen zu einem Weihnachtsmarkt zu fahren, wenn sie dann bis dahin noch aufhaben. Aber eher am vormittags, wo es nicht so voll ist. Vielleicht verbinde ich das mit einer Tour nach Aachen zum Lindt Werk.
Das ist letztes Jahr alles ausgefallen. Ich bin auch mal gespannt, ob ich Silvester knallen darf. Bzw. ob es noch einen Feuerwerksverkauf gibt. Weil so langsam geht mir der Restbestand aus 😉
Von unserer Genossenschaft haben wir nun die erste Nebenkostenabrechnung von 2020 erhalten. Ich war positiv überrascht, habe sogar so viel zu viel bezahlt, dass ich diesen Monat keine Miete bezahlen muss. Obwohl wir so viel Zeit zu Hause verbracht haben, waren die Heiz- und Wasserkosten deutlich geringer als angesetzt. Der Neubau ist auch ordentlich abgeschottet.
Dieses Jahr habe ich erst im Oktober meine Steuererklärung abgegeben. Davon habe ich nun auch eine kleine Rückzahlung erhalten. Somit habe ich mir davon dann ein neues Laptop und ein neues Handy am Blackfriday gegönnt.
Heute wäre der letzte Tag um die KFZ Versicherung zu wechseln. Wir hatten dieses Jahr zwei Unfälle. Zwei Vollkaskoschäden und einen Haftpflichtschaden.
Somit werden wir 2022 in der VK SF0 gestuft und in der HF SF2. Ich habe viel gerechnet und diskutiert.
Am Ende haben wir uns dazu entschieden bei der jetzigen Versicherung zu bleiben und auch die Vollkasko aufrechtzuerhalten, da dies langfristig der günstigere Weg ist.
Generell muss ich sagen, dass ich positiv überrascht von der DA Direkt bin. Für eine Direktversicherung hatten wir einen perfekten Service in allen Schadenfällen, wurden fair eingestuft und auch der neue Beitrag ist gerade mal 50 Euro teurer gegenüber einem Wechsel zu einem anderen Versicherer.
Eigentlich darf ich mich nicht beschweren. Wir alle sind gesund und wohl auf. Ich habe neben einer tollen Frau zwei wundervolle Kinder. Ich habe einen Corona-sicheren Job, eine tolle Wohnung, Konsumluxus und alles was man braucht.
Ich weiß, mein Gejammere ist ein sehr selektives, eines in meiner eigenen kleinen Blase.
Jeder hat halt seine eine eigene Schmerzgrenze in seinem selektiven Leben.
Dieser Blog eignet sich daher wunderbar für mich als Ventil. Die einzige Zeit, die ich für mich nehme.
So wie jetzt, vor dem Schlafen gehen.
Das tut gut und rückwirkend kann ich auch noch mal darauf schauen. Das mache ich nur für mich.
Ich erfreue mich dennoch über jeden Leser und jeden Kommentar.
Dennoch gibt es Menschen, die können mit meinem offenen Tagebuch und meiner offenen Gefühlsduselei nicht umgehen. Ich weiß nicht, was es in ihnen auslöst.
Vielleicht sollte ich vorher einen Warnhinweis setzen: „Nicht für Menschen geeignet, die mit meiner Wahrnehmung und Sensibilität umgehen können. Lesen nur auf eigene Gefahr.“
Da gab es in der Vergangenheit Kommentare wie: „Wir hätten besser abgetrieben“ oder „Ich solle mir doch einen Strick nehmen.“ Solche Kommentare lösche ich in der Regen unkommentiert. Ich weiß auch nicht, warum man mir das schreibt. Vielleicht, weil man hofft, dass man mich damit bekommt. Aber das prallt an mir ab. Vielleicht auch der Grund warum man nach kurzer Zeit damit aufhört.
Es ist krass, wie toxisch die Netzwelt geworden ist. Das war bei Weitem nicht so, als ich heute vor 16 Jahren meinen ersten Tagebucheintrag gesetzt habe. Ich würde mich da ja gerne auch auf Diskussionen einlassen, aber in der Regel schreiben die Trolle anonym. Per E-Mail hat mich zumindest noch keiner angeschrieben 😉
Es ist vielleicht gut so, dass ich mich auch aus den sozialen Netzwerken zurückgezogen habe.
Wenn ich so was hier lese:
„Unser Vorstand und der geschäftsführende Vorstand des RKV haben am Samstag noch mal zusammengesessen und überlegt, ob wir absagen. Da wir aber gegen keine Regeln verstoßen hätten, haben wir gesagt: Wir ziehen das durch. Aber die Hetzkampagne wurde immer schlimmer“, schildert Krause.„Am Mittwochmorgen haben wir gesagt: Jetzt machen wir einen Cut und sagen alles ab.“
https://www.rundschau-online.de/region/oberberg/engelskirchen/anfeindungen-im-netz-in-ruenderoth-werden-fast-alle-karnevalsveranstaltungen-abgesagt-39165624?cb=1638302788079&
Krasses Ding, wegen ein paar Onlinetrollen, werden Offline Veranstaltungen abgesagt.
Ich würde mich einfach als Verein komplett aus dieser Blase herausziehen (einen Cut mit allen Sozial Media Portalen machen, wo es passiert ist) und mein Ding Offline weiter durchziehen.
So. Genug geschrieben.
Ach so, und Happy Birthday lieber Blog – zu deinem 16ten 😉
Und vielen Dank für eure treue 😉
Hey, dir weiterhin viel. Kraft. Wollen wir hoffen, dass 2022 besser wird als 2021 …
PS: Bin nicht verschwunden sondern ich habe dich abonniert und lese via Mail mit 😉
PS: Krass wie lange ich schon bei dir mitlese. Ist wohl seit Ende 2005/ Anfang 2006 als du regelmäßig beim Shopblogger (oder war’s der Taxi 🚕 Blog vom T(h)orsten) kommentiert hast und du mir aufgefallen bist 🙂
Danke. Ich habe beide damals gelesen und kommentiert. Aber wegen dem Shopblogger habe ich es selber Lust bekommen zu bloggen 🙂
Auch von mir: alles Gute an den Kräftehaushalt! Wir haben hier gerade auch ein 2,5järiges Kampfbündel in der Wohnung (das auch noch schlecht schläft, es ist zum Mäuse melken), zum Glück ohne Quarantäne im Moment. Wir teilen uns ebenfalls 50:50 auf, ohne Familie oder Großeltern in der Nähe, und es ist einfach krass. Ein paar Sachen will ich erzählen, die es für mich leichter machen, vielleicht hilft das irgendwie weiter:
– wir haben noch eine große Tochter, 8 Jahre alt. Auch wenn da nicht alles Sonnenschein ist: ich sehe an ihr, dass es einfacher werden wird. In einem Jahr wird bereits alles anders sein, in drei Jahren erst recht, und in sechs Jahren hast du ein komplett anderes Leben!
– ich habe mir mit Teilzeit (30 Stunden) einen freien Tag in der Woche ermöglicht, an dem die Kinder in ihren Einrichtungen sind. Das klappt arbeitstechnisch nicht immer, aber wenn es geht, ist es einfach himmlisch. Sechs Stunden nur für mich! Manchmal nimmt sich dann auch mein Freund zwei Stunden frei, und wir gehen zusammen frühstücken oder Mittag essen. Vielleicht wäre etwas in der Art auch bei euch möglich, zumindest einmal pro Monat?
– wir haben eine Familie in der NAchbarschaft, mit der wir sehr viel zusammen machen, auch in der Freizeit. Die Kinder lieben sich, die Erwachsenen lieben sich (platonisch ;-)), wir teilen uns einen Schrebergarten, tauschen die Kinder durch und fahren ab und zu zusammen in Urlaub. Das ist dann Freizeitgestaltung, von der wirklich alle Familienmitglieder etwas haben, und es fühlt sich wie Erholung und Familienzeit gleichzeitig an. Falls ihr Leute in der Gegend habt, die ihr mögt und wo so etwas passen könnte, kann ich nur empfehlen, sich da eng zusammen zu finden. Aber ich weiß auch, dass das echt schwierig ist mit dem Finden. Die meisten Leute sind ja nicht ganz passgenau.
Das Wichtigste ist wahrscheinlich: Augen zu und durch. Es wird besser. Der nächste Sommer kommt auf jeden Fall 🙂
Grüße aus Hamburg!
Ganz lieben Dank. Danke für deine Worte und den Mut. Vor allem die Erfahrung, dass es besser wird. Das hoffe ich auch jeden Tag und von daher „Augen zu und durch“ 😉
Wir verstehen uns zwar alle gut unter der Nachbarschaft, aber zusammen machen wir irgendwie nichts.
Aber auch die Nachbarschaft nicht untereinander. Jeder lebt in seinem eigenen Kosmos, was sehr schade ist.
Aber auch da wird sich irgendwann mal was ergebeb.
Bin eigentlich nur ein stiller Leser und habe mir manches mal auch so gedacht: „komische Ansichten“. Aber letzen Ende ist jeder seines eigenen Glückes Schmied und insgesamt finde ich das richtig gut, wie Du/ Ihr das handhabt.
Wir haben das mit unseren vier Töchtern so ähnlich geemacht. MAl war ich zu Hause, mal meine Frau. Wir haben beide eine tolle Beziehung zu den mittlerweile fast erwachsenen Damen. Also alles richtig gemacht.
Und ja, ich kann das bei Dir nachvollziehen- es ist eine stressige Zeit. Wenn man die Kinder aber als Belastung sieht (macht ihr wohl nicht), schafft man es nicht. Aber die schönen Momente wiegen den ganzen Stress auf!
Die Zeit nennt sich nicht umsonst „Rush-Hour des Lebens“. Nutzt die Zeit, macht vor allem als Familie etwas zusammen (mit allen!) – das sind die Momente an die man sich später erinnern wird.
Und ja, zieht Euch ab und an mal raus und macht etwas für Euch selbst. Mittlerweile schaffe ich es auch, regelmäßig Sport zu machen und bin gewichtsmäßig auf dem absteigenden Ast.
Lebe im Jetzt und sei zufrieden- später wird Dir der enge Kontakt zu den Kindern fehlen 🙂
Dankeschön für dein schönen Kommentar 😉
Lieber Heiko,
leider sind die Zeiten nicht einfach, aber Probleme wie die oben dargestellt gab es in jeder Generation und in jedem Land zu jeder Zeit. Bitte bleib in vielen Punkten wie du bist und gib nicht auf. Im Laufe unseres Lebens wird es immer Dinge geben, die nicht einfach sind oder man hat das Gefühl, dass es früher einfacher war. Letzteres ist aber vermutlich eher eine Verklärung der Vergangenheit.
Wegen den Kindern: ihr habt „nur“ zwei und ich (sowie die meisten meiner Peers) entstamme einer großen Familie, wo es für Elternteile nicht wirklich möglich war, auf jedes Kind gleichermaßen aufzupassen. Bedeutet, ich musste teilweise selbst zurechtkommen oder einen Weg finden, meine Zeit sinnvoll zu gestalten. Bedeute natürlich auch, dass ich gerne einmal Streit provozierte, der aber sofort von Mutter unterbunden wurde und in einer Bestrafung endete.
Lasst Euch von den Kindern nicht verziehen, geschweige denn terrorisieren. Klar, Kinder müssen nicht funktionieren wie Maschinen oder kleine Erwachsene. Dennoch sollten sie in der Familie den Grundstein erhalten, um sich in die Gesellschaft zu integrieren. Dafür müsst ihr Eure Kinder nicht den ganzen Tag bespaßen oder beschäftigen; sie schätzen es auch, dass sie auch einfach einmal selbst erkunden können, wie man sich in der Gesellschaft verhält und zurechtkommt. Ihr werdet merken, dass ihr schnell Euren Kindern vertrauen könnt und es schätzen, wenn sie sich auch einmal selbstständig für eine gewisse Zeit beschäftigen können. Bindet sie ruhig entsprechend ihrer Fähigkeiten in die Hausarbeit ein. Auch drei- und fünfjährige können sich beim Aufräumen beteiligen, Staub wischen oder abtrocknen.
Dies gibt euch auch Raum und Zeit, die ihr selbst nutzen könnt. Es kann nicht sein, dass Ihr keine Zeit und Ruhe mehr für Euch habt (siehe die Autounfälle). Klar, die Selbstständigkeit Eurer Kinder gibt Euch keinen stundenlangen Block für Training, aber hilft bestimmt, um nicht mehr so gestresst zu sein.
In dem Sinne, alles Gute.
Bennjam
Danke dir 😉