Ich war nach Feierabend noch in Ehrenfeld unterwegs zu einem Termin. Da lag auf der Straße eine transparente DIN-A4-Hülle mit Blättern drin. Durch die Hülle konnte ich lesen, dass es ein Mietvertrag einer Person war, die in der Nähe wohnte.
Ich ging zu meinem Termin und entschied mich, den später auf dem Heimweg dort vorbeizubringen. Einfach so, weil ich ein netter Mensch bin. Weil ich mir dachte, das ist sicherlich ein wichtiges Dokument und auch ich wäre dankbar, wenn das einer für mich machen würde.
Als ich das getan hatte, war ich so wütend und perplex, dass ich mich am nächsten Tag dazu entschied, dieser Person einen Brief zu schicken. Um meinen Frust loszuwerden.
Hallo XXXX,
vielleicht erinnern Sie sich noch an mich. Ich war heute bei Ihnen, um Ihnen etwas zurückzubringen, das Sie verloren hatten.
Am Nachmittag hatte ich in Ehrenfeld einen Termin und fand auf der Straße eine Hülle, die einen Mietvertrag mit Ihrem Namen und Ihrer Adresse enthielt. Mir war sofort klar, dass dieses Dokument für Sie wichtig sein könnte, und ich wollte es nicht einfach liegen lassen – zumal es regnete. Da Ihre Adresse in der Nähe lag, entschied ich mich, den Vertrag nach meinem dreistündigen Termin persönlich vorbeizubringen.
Obwohl mein Tag lang war, ich hungrig und es bereits dunkel war, fuhr ich mit dem Navi durch Ehrenfeld, um sicherzustellen, dass Sie Ihr Dokument zurückbekommen. Ich bin sogar bis zu Ihrer Wohnung hochgekommen, um es Ihnen direkt zu übergeben.
Was ich in diesem Moment erwartet hatte, war ein kleines Zeichen der Freude oder Dankbarkeit – ein Lächeln oder ein einfaches „Danke“. Stattdessen nahmen Sie den Vertrag wortlos entgegen, blieben in Ihrem Telefonat und schlossen die Tür, ohne mich weiter zu beachten. Das hat mich ehrlich gesagt enttäuscht.
Natürlich weiß ich nicht, was Sie in diesem Moment beschäftigt hat, und jeder kann mal einen schlechten Tag haben. Trotzdem finde ich, dass ein kurzer Moment der Anerkennung für eine solche Geste nicht zu viel verlangt ist.
Ich werde auch in Zukunft fremden Menschen helfen – weil ich daran glaube, dass Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft wichtig sind. Aber vielleicht nehmen Sie sich diesen Vorfall als Anlass, darüber nachzudenken, wie viel ein kleines Wort wie „Danke“ bedeuten kann. Solche Momente der Wertschätzung machen unsere Welt ein Stück besser.
Alles Gute für Sie!
Damit ist das Thema für mich erledigt und die Person kann überlegen was sie damit anfängt.
Nachtrag: Habe den Text noch mal über die KI ohne Wut umformulieren lassen.
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Genau so! Vielen Dank für deine Empathie!
Ein Lichtblick!
Sowas solltest du nicht an dich heran lassen. Die Menschheit wird immer egoistischer und undankbarer. Ich hatte eine ähnliche Situation vor 2 Jahren: Auf der Straße einen Briefumschlag mit den kompletten Zugangsdaten fürs Online-Banking gefunden. Die Adresse war auch in der Nähe und ich habe das dort hin gebracht. Da kam auch kein Danke oder sonst irgendwas. Tür auf, aha, Briefumschlag genommen, Tür zu.
Da wir aber auf einem Dorf leben, sieht man sich regelmäßig. Diese Familie tickt so.
Er ist der Oberdepp der Familie und spricht wenig. Sieht man sich in der Pizzeria, sagt man im Ort normalerweise hallo. Er glotzt dich nur blöd an. Geht sogar so weit, daß er dir vor der Nase die Tür zuknallt, obwohl er gesehen hat, daß du hinter ihm läufst.
Und seine Frau kann gar nicht reden, die bekommt den Mund einfach nicht auf.
Mach einen Haken dran, du kannst solche Menschen nicht ändern, auch deine Mail wird auf Unverständnis treffen. Die sind gefangen in ihrer Ich-Bubble .
Ich habe für mich das Motto: "Was ich ändern kann, das ändere ich. Wo ich nichts dran ändern kann, darüber rege ich mich auch nicht auf" (z.B. Stau, dumme Menschen etc.)
Nun, im Zweifel kriegst du dann nun halt noch eine Anzeige, weil du da Verhalten bzw. die Person als Arschloch bezeichnet hast...
Danke für den Hinweis, aber ich habe nicht ihn als Arschloch betitelt, sondern ganz bewusst das Verhalten. Ist ne Grauzone, mit der ich leben kann.