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Unruhige Zeiten

Ich mag mich nicht beschweren wollen. Mir geht es gut und inkl. meiner Wenigkeit ist alles um mich herum auch gesund.

Aber irgendwie fühle ich mich die letzten Wochen etwas schlapp und ausgebrannt. Keine Ahnung warum. Vielleicht war das letzte halbe Jahr mit Ernährung und Sport zu krass. Zuviel auf einmal zugemutet. Dazu noch das Kung Fu.

Vielleicht lag es an der Arbeit, die ganze Softwareumstellung.

Vielleicht liegt es an der depri Jahreszeit.

Vielleicht liegt es auch daran, das ich seit gefühlter Ewigkeit keinen Urlaub gemacht habe.
Urlaub hatte ich genug genommen, nur nicht gemacht.
Weil immer irgendwas dazwischen kam, bzw. anders als erwartet. Einfach nicht stressfrei. Keine Ruhe.

Vielleicht liegt es daran, das ich mit Dingen gestresst werde – für die ich nichts kann und die ich nicht ändern kann, aber an mich ran gelassen habe.

Oder vielleicht von jedem etwas.

Vorher war ich deutlich Stressresistenter. Lockerer.

Aber mir ist das im Moment alles irgendwie zu viel.
Ich komme nicht mehr zur Ruhe. Kann mich nicht mehr ablenken oder entspannen.

Ich habe auch gemerkt das Ich die letzten Wochen echt Probleme hatte mich zu konzentrieren, bzw. bei der Sache zu sein. Richtig zuhören konnte ich nicht, genau so wie etwas lange konzentriert machen.

So wie auch heute beim Sport. Eine Übung baut auf die andere auf. Und plötzlich konnte ich nicht mehr folgen. Nicht, dass ich es nicht verstand, mir viel es schwer mich darauf zu konzentrieren. Mein Körper wollte nicht mehr. Ein Gefühl aus Überforderung und Unlust.

Ich war, bzw. bin einfach unzufrieden. Mit vielem. Ich bin auch einfach genervt von vielem und allem.

Um das wieder in den Griff zu bekommen und nicht ganz in ein Loch zu fallen, habe ich mir einen Schlachtplan aufgestellt. Ich bin jetzt für mich da.

Das erste war, einen dicken Schritt zurückzutreten. Mein Handy liegt nicht mehr griffbereit in der Nähe. Auch gehe ich nicht mehr sofort ran, sondern rufe zurück, wenn ich Lust habe.

Wenn man sich von seinem Handy abhängig macht, dann kostet so etwas Überwindung.
Aber das geht jetzt. Kein Anruf, keine E-mail oder SMS ist mehr so wichtig, als das Ich sofort zum Handy greifen muss.
Klappt vieleicht nicht immer, aber immer öfter.

Ich nutze meine freie Zeit zum Zocken. Damit bekomme ich am besten den Kopf frei.
Einfach an nichts denken. Nur Ballern und Spaß haben.

Früher habe ich gerne jedem, jederzeit und sofort geholfen.
Nun versuche so wenig wie möglich anderen Menschen zu helfen.

Nur denen, wo ich wirklich Lust zu habe und wo ich weiß, das man es zu schätzen weis.
Wo man ein positives Feedback erhält, was einem selber gut tut.
Das fühlt sich auch gut an, wenn ich spüre, dass ich gerade helfen konnte und sich jemand freut.
Mir reicht da schon das Wort „Danke“.

Leider nicht mehr selbstverständlich. Darum sind eine Menge echte Menschen auf eine echte „Ignore Liste“ bei mir gelandet.
Menschen die mich und meine Bereitschaft nicht zu schätzen wissen.

Auch Leute, über die ich mich nicht mehr ärgern will. Weil ich das im Moment nicht gebrauchen kann.
Früher habe ich so etwas gebraucht und bin solchen Ärger nie aus dem Weg gegangen.

Ich bin ja nicht auf den Mund gefallen und habe gerne ausgeholt.

Aber jetzt habe ich keine Lust mehr, meine kostbare Zeit Menschen zu wittmen, die ich nicht mag.
Es tut gut. Früher war ich oft genervt von Leuten. Aber manche musste man akzeptieren. Das machte es nur schlimmer.
Weil man nichts ändern konnte.

Kann ich sie heute und jetzt nicht ignorieren, warum auch immer, gehe ich Ihnen so gut wie möglich aus dem Weg.
Geht das nicht, dann muss es grundliegend geändert werden. Freundschaft beenden, Vertrag kündigen oder Kontakt abbrechen, weis der Teufel was.
Aber nicht mehr einfach akzeptieren und runter schlucken. Lieber ein Ende mich Schrecken, als ein Ende ohne Schrecken.

Das klingt für mich verdammt egoistisch und arschig. Aber das, wo ich es bis jetzt angewand habe, danach ging es mir besser.
Anfangs hatte ich noch ein schlechtes Gewissen, aber ich habe die erfahrung gemacht das ich besser damit umgehen kann, als mit der Situation vorher.

Es gab auch einige Ereignisse im Freundes/Bekanntenkreis, die mich betroffen und getroffen haben, in den letzen 3 ~ 4 Wochen. Auch hier bin ich einen großen Schritt zurückgegangen und habe es einfach gelöst.

Normalerweise habe ich ein großes Mundwerk. Aber ich habe es sein gelassen und habe die „Butter bei de Fische“ gelassen.

Ich höre mittlerweile „Klassik Radio“ den ganzen Tag, um ruhiger zu werden.
Ich wusste gar nicht das moderne Klassik so gut klingt. Zum größten Teil ist es Filmmusik.
Aber es beruhigt und lenkt nicht ab.

Zum Sport gehe ich jetzt wieder öfter hin und habe auch wieder angefangen, langsam auf meine Ernährung zu achten. So wie ich Lust habe auf beides. Es tut gut, die Leute zu treffen und einfach über sinnloses Zeug zu quatschen 😉

Die Weihnachtstage werde ich so ruhig wie möglich verbringen.

Ich hoffe dann, dass diese Lustlosigkeit endlich aufhört und ich wieder fit bin.
Dass mich nicht mehr alles so schnell nervt und aus der Fassung bringt.

Bis dahin zitiere ich etwas, was meine Oma immer in der Küche hängen hatte.
Auch wenn ich nicht „glaube“, fand ich es immer gut:

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Heiko

Heiko

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  • Vielleicht liegt es auch gerade einfach an den vielen dunklen Stunden. Mir geht es gerade ähnlich und ich stelle das eigentlich jeden Winter fest. Im Sommer ist man voller Energie und Elan und hat bis spät in die Nacht hinein Lust etwas zu machen. Im Winter ist die Luft dann raus und man möchte nur noch in Ruhe auf der Couch liegen oder bei etwas belanglosem entspannen.
    Aber warum nicht! Wer sagt denn das man immer und überall gut gelaunt sein muss und auf jeder Hochzeit tanzen muss. Man kann auch mal unkonzentriert und durch den Wind sein. Wayne, das ist menschlich und darf man sich nicht zum Vorwurf machen, man muss sich das einfach ohne schlechtese Gewissen nehmen. Man muss nur aufpassen das es nicht zum Dauerzustand wird und man unbemerkt sein ganzes Leben ändert und "wegwirft".^^

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Heiko

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