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Unverantwortlicher Social Media Rotz

Mit meinen 44 Lebensjahren lebe ich in einer anderen Welt, als die 2~3 Generationen vor mir. Ich habe vor meinem digitalen Entzug zwar auch daran teilgenommen, aber der Algorithmus hat mir ganz anderen Quatsch ausgespuckt.

In meinen IT-News habe ich heute diesen Artikel gelesen: https://www.heise.de/news/Blackout-Challenge-Eltern-verstorbener-Maedchen-verklagen-TikTok-7164013.html

Wenn zu meiner Zeit das „Fernsehen“ etwas Unverantwortliches gezeigt hat/hätte, dann wurde es dafür auch mitverantwortlich gemacht.

Aber solche Plattformen verbreiten unkontrollierten Mist, ohne Konsequenzen. Für mich wäre es einfach. Mit dieser App werden Suizid Anleitungen gezeigt? Der Anbieter sitzt in China? Die beiden großen Appstore Monopolisten dazu anweisen, die App zu sperren, aufgrund der Gefahr. Dann wird auch schnell bei den Plattformen gehandelt. Machbar ist das. Mann muss es nur wollen.

Ich hoffe, dass der Kelch an uns vorbeigeht. Ich finde es auch grenzwertig einem siebenjährigen Kind ein Smartphone mit solchen Apps unkontrolliert zu geben.

Aber sich davor verschließen geht auch nicht. Man muss sich eben damit auseinandersetzen. Die Kinder sicher daran führen.

Auch wir werden früh versuchen unseren Kindern zu vermitteln, dass es im Leben viel Schöneres gibt, als ein Social Media Star zu werden. Dass es völlig bedeutungslos ist.

Dafür muss man es allerdings auch vorleben und nicht selbst ständig davor hängen!

Published inPrivates

2 Comments

  1. Tux2000 Tux2000

    Art. 5 GG: „Eine Zensur findet nicht statt.“

    Stimmt nicht ganz (wann hast Du das letzte Mal Hitlers „Mein Kampf“ im Buchhandel gesehen?), aber es ist eben sehr schwer, Inhalte zu unterdrücken. Und das ist gut so. (Bei „Mein Kampf“ wieselte man sich übrigens über Jahrzehnte mit dem Urheberrecht raus, das Bayern ausübte.)

    Die Folge daraus ist, dass der nicht zensierende Staat mündige Bürger braucht. Ich jedenfalls will nicht in einem Staat leben, der mich wie ein Baby behandelt. Und nach so viel Vorrede wäre ich dann endlich beim Stichwort:

    MEDIENKOMPETENZ

    Und das heißt eben nicht, dass man am MP3-Player die Start- und Stop-Tasten findet. Sondern dass man Medien einschätzen kann. Zwischen Berichterstattung und Werbung unterscheiden kann. Dass man weiß, dass die Übergänge sehr fließend sein können. Dass nur sehr wenige Medieninhalte reine, wertfreie Berichterstattung sein wollen, sondern meistens mindestens eine Absicht haben. Und noch sehr viel mehr.

    Das kann man schon kleinen Kindern beibringen. Mit einer sechsjährigen wirst Du nicht über Medienrecht diskutieren können. Aber das nicht alles, was über Fernsehen, Radio, Papier oder Internet ins Haus kommt, einfach nur gut gemeint und absichtsfrei ist, schon. Kindgerecht vereinfacht.

    Ob man kleine Kinder ungefiltert dem Social-Media-Wahnsinn aussetzen muß, wage ich zu bezweifeln. Aber auch da kann man Kinder ranführen. Ich wußte schon als sehr kleiner Mensch, lange bevor es das WWW gab, dass ich nicht mit fremden Leuten mitgehen darf, weil die nicht immer gute Absichten haben. Und ich denke auch, dass man das recht leicht auf das soziale Umfeld, real und virtuell, ausdehnen kann.

    Gruppenzwang funktioniert nur, wenn man Kinder zu folgsamen, kritiklosen Lemmingen erzieht. „Wenn alle sagen, dass es cool ist, sich mit dem Hammer kräftig auf die Finger zu hauen, machst du das dann auch?“ (Hilft nicht nur gegen Blackout-Challenge, sondern auch gegen Rauchen und Markenklamotten.) Bring die Kinder dazu, selbst zu denken. Und nicht nur gleichaltrige, sondern auch Erwachsene in Frage zu stellen.

    Ja, das wird in einer endlosen Folge von „Warum?“-Fragen enden. Ist aber am Ende besser für die Kinder. Auch wenn es Erwachsene für ein paar Jahre in den Wahnsinn treibt.

  2. Tux2000 Tux2000

    Noch ergänzend dazu: „There ain’t no such thing as a free lunch.“

    Es gibt dieses wunderschöne Bild von zwei Schweinen, die sich darüber freuen, dass sie für die Scheune nichts bezahlen müssen, und sogar das Futter gratis ist. Untertitelt mit „Facebook and you. If you are not paying for it, you are not the customer. You are the product being sold.“

    https://i.imgur.com/WiOMq.jpg (via fefe)

    Streiche Facebook, ersetze durch Social Media.

    Wären die Milliarden Lemminge, die sich in den diversen sozialen Netzwerken rumtreiben, Kunden dieser Netzwerke, würden die Anbieter auf sie aufpassen. Unzufriedene Kunden sind für Unternehmen katastrophal, nur noch übertroffen von Angehörigen verstorbener Kunden. Kunden der sozialen Netzwerke sind Werbetreibende. Anzeigenkunden. Und so lange die zahlen, ist den Betreibern scheißegal, was mit den Lemmingen passiert. Ganz im Gegenteil, wenn ein Skandal mehr Lemminge anlockt, gibt’s mehr Lemminge, die die Werbung sehen.

    Oink oink.

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